Zunder: Welche Materialien eignen sich am besten?

Je besser das Feuer vorbereitet wird, um so einfacher ist es zu entfachen und am Leben zu erhalten.
Die Grundlage bilden dabei Feinzünder und Zunder, also Materialien, die sich leicht entzünden lassen.

Führt man keinen gekauften Zunder mit sich, sollte das Material so früh wie möglich gesammelt und sicher verstaut werden. Augen auf während der Tour – es könnte sich später alles als nützlich erweisen!

  • Was ist Zunder?
  • Wo finde Ich Zunder im Wald?
  • Wie kann Ich Zunder selber herstellen?

Vom Funke bis zu lodernden Flammen führt am Zunder kein Weg vorbei. In Trockenphasen ist die Beschaffung geeigneter Zundermaterialien kein Problem. Doch wer mit offenen Augen durch das Gelände streift, wird auch bei Regen ausreichend Zunder finden, um ein Feuer entfachen zu können.

Welche natürlichen Materialien sich als Zunder eignen und wo man sie findet, erfährst Du in diesem Beitrag.


Bedeutung von Zundermaterialien


Dem Zunder kommt eine sehr große Bedeutung zu, weil er über Erfolg oder Misserfolg beim Feuermachen entscheidet. Je nach Art, fängt der Zunder einen Initialfunken auf und hält ihn am Leben oder gibt sogar eine erste Flamme ab.

Wie jeder weiß, lässt sich ein dicker Ast oder ein Baumstamm nicht so einfach entzünden. Zunder besitzt im Gegensatz zu diesem festen Holz eine feine, aufgebauschte Struktur und bietet eine große Angriffsfläche für Funken.

Zunder oder auch Anzündmaterial bildet somit die Grundlage eines jeden Feuers.
Deshalb gilt es ihn frühzeitig und in ausreichender Menge zu sammeln, sofern er nicht von Beginn an mitgeführt wird. Damit sie verlässlich funktionieren, sind Zundermaterialien vor Feuchtigkeit geschützt zu transportieren.

Auf geplanten Touren sollte der Zunder auf keinen Fall im Gepäck fehlen – man weiß ja nie. Neben einem Feuerstarter und dem Überlebensmesser zählt er nämlich zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen.

Gesammelter Zunder sollte immer möglichst dicht am Körper getragen und vor Feuchtigkeit geschützt werden. Die Körperwärme heizt den Zunder vor und lässt die Restfeuchtigkeit vom Material verdunsten.
Gekaufter Zunder, aber auch manche Naturmaterialien, geben auch bei Nässe einen guten Feuerstarter ab.


Die besten Zundermaterialien – aus der Natur und aus dem Laden


Grundsätzlich funktioniert alles als Zunder, was leicht entzündlich ist und über eine gewisse Brenndauer verfügt.

Sowohl im Haushalt, als auch in der Natur lassen sich zahlreiche Materialien finden, die als Zunder in Frage kommen.
Manche sind sofort einsatzbereit, während andere auf ihren Einsatz vorbereitet werden müssen.


Der beste Naturzunder


Die Natur bietet eine Reihe verlässlicher Materialien, die sich sogar im feuchten Zustand leicht entzünden lassen. Gerade im Notfall stellen sie eine wichtige Quelle dar, auf die zurückgegriffen werden kann, wenn die professionelle Ausrüstung fehlt.

In trockenen Gebieten oder nach längeren Hitzephasen bietet sich natürlich jedes Gras, Moos und dünnes Geäst als Zunder. Feine Holzspäne jeder Art können ebenso wie Flechten und verlassene Vogelnester zum Feuermachen verwendet werden.

Feuchtigkeit und Regen sind natürlich keine idealen Voraussetzungen, um ein Feuer zu entzünden und Zunder zu sammeln. An dieser Stelle lohnt es sich früher an Später zu denken und in trockenen Phasen vorzusorgen.

Doch auch bei schlechtem Wetter lassen sich an bestimmten Stellen gute Zündmaterialien finden:

Baumharz sammelt sich häufig in beachtliche Mengen an der verletzten Rinde von Nadelbäumen und lässt sich mit einem Stock oder einem Stück Stoff einfach einsammeln.
Mit einem Messer oder anderen Werkzeugen lässt sich bei Bedarf auch frisches Harz zapfen.

Außerdem eignet sich die Rinde von Birken als Zunder. Selbst wenn die Birkenrinde feucht ist sorgen ihre Öle dafür, dass sie sich gut entzünden lässt. Gegebenenfalls muss man die äußerste Schicht zuvor abschälen.

Mit beiden Materialien lässt sich übrigens auch gut eine Fackel selber bauen.

Das Innere von Totholz stellt ebenso einen guten Zunder dar. Tief gelegene Schichten bleiben vor Nässe geschützt und können einfach vom Stamm abgeschält beziehungsweise aus dem Totholz gebrochen werden.


Zunder kaufen
verlässliche Materialien aus dem Laden


Kienspanblöcke sind die Klassiker im Bushcraft-Rucksack. Sie kombinieren die natürlichen Zündmaterialien Harz und Holz beziehungsweise sind es. Denn bei Kienspan handelt es sich einfach um ein geformtes, besonders harzhaltiges Stück Holz.
Mit einem Messer werden kleine Stücke oder feine Streifen vom Block abgeschabt und angehäuft. Wie reines Harz brennt auch das geschnitzte Nadelholz im feuchten Zustand sehr zuverlässig.
Ein Kienspanblock hält ewig, nimmt wenig Platz im Gepäck für sich in Anspruch und macht sich immer gut als Notfallreserve.

Metallwolle ist ein hervorragender Zunder. An beide Pole eines 9V-Blocks gehalten, beginnt die Metallwolle sofort sehr heiß zu glühen.
Beim Transport dieser Einheit ist unbedingt darauf zu achten, dass die Wolle und die Batterie getrennt voneinander gelagert werden.


Haushaltszunder und Zunder selber herstellen


Möchtest Du den Zunder weder kaufen, noch selbst während der Tour zusammen sammeln, hast Du die Möglichkeit dich zuhause vorzubereiten und die Feuerbox mit Zundermaterial zu füllen.

Wer faul ist, bedient sich an den Hygieneprodukten der Frau des Haushalts: Bei Tampons handelt es sich im Prinzip um gepresste Watte. Knickt man einen Tampon, lassen sich die Fasern einfach auseinander ziehen. Aufgebauscht lässt sich das Material sehr leicht entzünden – der perfekte Zunder für kurz Entschlossene.

Wachskuglen werden aus Toilettenpapier (Taschentücher, Servietten, …) und Wachs hergestellt. Die kleinen Kugeln haben eine beachtliche Brenndauer und sind quasi unbegrenzt haltbar. Sie eignen sich um ein kleines Feuer am Leben zu erhalten oder als Zunder.
Zur Herstellung wird das Wachs in einem Gefäß zum Schmelzen gebracht. Das Toilettenpapier wird im flüssigen Wachs getränkt und grob zu einer Kugel geformt.
Entzünden lassen sich die Wachskugeln am einfachsten an aufgerauhten Stellen.


Zünder für den Notfall


In Notsituationen ist man auf das Material, das einem gegeben ist, angewiesen. Bevor kleine Stofffetzen geopfert werden, können Fusseln von Socken und Baumwollpullovern gesammelt werden. Ebenso gut eignet sich Verbandgaze zum Auffangen des Initialfunken.

Natürlich sollte man alles dafür tun an natürliche Zundermaterialien zu gelangen. Die üblichen Verdächtigen, die oben aufgelistet wurden, werden um eine Vielzahl weiterer Naturzünder ergänzt:

  • Vogelfedern (feine)
  • Zerkleinertes Mark aus Holunderästen
  • Holzstaub (hinter der Baumrinde oder in Baumlöchern)
  • Fein zerbröselte Rinde oder mehlig geriebenes Holz

Später folgen als leicht brennbare Materialien:

  • Dünne Äste, vorzugsweise mit Harz
  • Holzspäne
  • Trockenes Moos und Torf
  • Baumflechten
  • Trockenes Gras

Zunder entzünden und Feuer machen


Feuermachen setzt ein wenig Übung und Vorbereitung voraus. Denn vom ersten Funken bis hin zu lodernden Flammen müssen mehrere Phasen durchlaufen werden.

Das brennbare Material wird mit der Zeit immer größer. (Fein-) Zunder steht dabei ganz am Anfang der Prozedur. Es handelt sich dabei um die feinsten Brennmaterialien, die einen Funken vom Feuerstarter auffangen und ihn am Leben erhalten. Der Funke, der auf den Zunder überspringt wird als Initialfunke bezeichnet.

Das Zundermaterial wird direkt neben der vorbereiteten Feuerstelle auf den Boden gelegt und mit einem Feuerstarter entzündet.
Das feine, glimmende Material musst Du anschließend gut beisammenhalten und mit gezielten Atemstößen mit Sauerstoff füttern. Hier gilt es die goldene Mitte zu finden, um den Zunder zu entfachen, ohne ihn auszupusten.

Mit kleinen Glutherd, der im Idealfall eine erste Flamme mit sich bringt, wird weiteres Brennmaterial entzündet.

Wie Du ein Feuer am besten vorbereitest, entzündest und am Leben erhältst, erfährst Du im Beitrag Feuer machen.

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