Neben starken Ruten und Rollen brauchst Du zum Welsangeln Köder, die auf seinen Geruchs- und Hörsinn abzielen. Denn der Wels hat kein ausgeprägtes Sehvermögen.
- Worauf muss Ich beim Welsangeln achten?
- Welche Ausrüstung benötige Ich zum Wallerangeln?
- Was sind die besten Welsmontagen?
Wallerangeln: Worauf kommt es an?
Der Steckbrief des europäischen Wels gibt Aufschluss über dessen Eigenschaften und Lebensweise. So wissen wir beispielsweise, dass er sich gerne in der Tiefe am schlammigen Grund aufhält und ein oberständiges Maul besitzt. Außerdem sieht der Wels nur wenig mit seinen kleinen Augen. Er ist ein Geruchsjäger, wobei die Barteln sein wichtigstes Hilfsmittel sind.
Der Köder wird beim Wallerangeln idealerweise leicht über dem Grund angeboten und es sollte mehr Wert auf den Geruch, als auf die Optik gelegt werden.
Natürlich lässt sich der Wels aber auch mit anderen Methoden und Montagen an den Haken bringen.
Körperlängen jenseits der 2 Meter lassen die Kräfte, die ein Wels aufbringen kann, erahnen. Ein besonderes Augenmerk ist deshalb auf die Ausrüstung zu werfen. Günstiges und zweckentfremdetes Tackle kann den Belastungen nicht standhalten.
Welstackle sollte immer stark, robust und zuverlässig sein, um auch die größten Fische sicher landen zu können.
Am Gewässer stellt sich die Frage: Wo steht der Wels? Typische Standplätze lassen sich leicht durch die Erkundung des Gewässers ausfindig machen. Beobachtungen ober- und unterhalb der Wasseroberfläche helfen dabei vielversprechende Plätze für Montage- bzw. die Köderplatzierung zu finden.
Das richtige Tackle zum Wallerangeln
Da beim gezielten Angeln auf Wels immer mit großen Fischen gerechnet werden muss, ist eine entsprechend starke Ausrüstung Pflicht. Nicht geeignetes oder zweckentfremdetes Tackle könnte Schaden nehmen oder verursachen.
Auch mit vermeintlich starken Karpfenruten wirst Du weniger Erfolg im Drill verzeichnen können. Welse sind die größten Räuber in unseren Gewässern und zeigen sich dem entsprechend kampfstark im Drill. Legen sie sich währenddessen wie ein Stein auf Grund, hat man mit leichtem Gerät keine Chance den Fisch zu bewegen und die Aussicht auf ein erfolgreiches Landen gehen Richtung Null.
Doch was bedeutet starke Ausrüstung? Im Folgenden gehen wir auf die Eigenschaften geeigneter Ruten, Rollen und Schnur für die erfolgreiche Jagd auf den Wels ein.
Welsruten: Besonders kraftvoll
Wallerruten, egal ob mit weichem oder harten Blank, müssen immer dafür geeignet sein große Fische drillen zu können. Welse sind nicht nur stark, sondern auch schwer. Einen zwei Meter langen Wels, der sich wie ein Stein auf den Boden legt, wird man mit leichtem Gerät nicht bewegen können.
Das Wurfgewicht von Welsruten liegt üblicherweise zwischen 200 und 600 Gramm. In der Länge messen sie je nach Angelmethode und Uferbeschaffenheit zwischen zwei und dreieinhalb Meter. Die Wahl hängt von der Wurfdistanz und von den Hindernissen ab.
Welsruten für den Ansitz
Welsruten für den Ansitz messen je nach Abspanndistanz zwischen 2,70 und 3,40 Meter. Je größer die Distanz, desto länger sollte die Rute sein um Hindernisse umgehen zu können. Mit einer langen Rute kannst Du die Schnur gut abspannen und beispielsweise eine Bojenmontage realisieren.
Welsruten zum Spinnfischen
Zum Bootsangeln und Spinnfischen auf Wels bieten sich selbstverständlich kürzere Ruten an, bei denen jedoch in Sachen Stärke keine Abstriche gemacht werden dürfen. Hier kommen Welsruten zwischen 2,40m und 2,70m zum Einsatz.
Rollen zum Welsangeln: Starke Achsen
Auch bei der Angelrolle für Welse sind Standhaftigkeit und Zuverlässigkeit angesagt. Eigenschaften, die sich vor allem bei kompakter Bauweise merklich auf den Preis auswirken. Doch schon ein mittlerer Wels kann einiges von deinem Gerät abverlangen. Deshalb sind starke Achsen und ein robustes Getriebe ein absolutes Muss.
Gerade bei ungeahnten Bissen mit nur wenig Schnur im Wasser werden durch Fluchtversuche immense Kräfte übertragen. Ein zuverlässiges Bremssystem erleichtert bei richtiger Einstellung den Drill.
Wichtig ist auch das Fassungsvermögen der Rolle. Mindestens 200 Meter Angelschnur sollten auf die Spule gewickelt werden können. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Schnur beim Welsangeln etwas dicker ausfällt.
Empfehlungen für Welsrollen
Erprobtes Modell vom namhaften Hersteller Auch für den Einsatz im Salzwasser geeignet Perfektes Einsteigermodell
Gewicht nur knapp über 500 Gramm Ausreichend Schnurfassung zum Spinnen Geeignet für kleine bis mittelgroße Welse und Gewässer
Erfahre mehr über die Eigenschaften von und die Anforderungen an Welsrollen im Beitrag Welsrollen kaufen: Welche brauche Ich zu Wallerangeln?
Welche Schnur zum Wallerangeln?
Als Hauptschnur wählt man für den schweren Wels eine dicke geflochtene Schnur, deren Tragfähigkeit über 50kg liegt. Ihr Durchmesser liegt bei etwa 0,55mm. Je nach Einsatzgebiet kann sich eine mehrfarbige Schnur auszahlen.
Als Dehnungspuffer knüpft man daran ein monofiles Vorfach mit einer Stärke von etwa einem bis eineinhalb Millimeter.
Wallerangeln: Hotspots im Fluss und See finden
Der europäische Wels fühlt sich wohl, wenn er in der Tiefe auf schlammigen Grund liegen kann. Entsprechend lassen sich die Raubfische vor allem in großen und tiefen Seen, aber auch in tiefen Flüssen mit mäßiger Strömung antreffen. Hast Du einen Ort, der für die Welsjagd in Frage kommt, gefunden, folgt die Gewässererkundung.
In Abhängigkeit der Angelmethode geht es darum die Strukturen des Gewässers zu lesen um potenzielle Standplätze oder Fressrouten des Wels ausfindig zu machen.
Wo steht der Wels im Fluss?
Der Wels ist heutzutage in nahezu jedem Fluss mit entsprechender Tiefe anzutreffen. Dank der Gabelungen konnte sich der Räuber in ganz Deutschland breit machen. Jungtiere bleiben zu ihrem Schutz sogar einige Zeit in flacheren Bereichen, bis sie in die größeren (tieferen) Flusse abwandern.
Vertiefungen, also Kuhlen und Rinnen im Fluss sind ohne Echolot nur schwer zu finden. Hat man sie allerdings ausfindig gemacht sind sie auf alle Fälle einen Versuch wert. Einem attraktiven Köder wird ein Vorbeiziehender Wels kaum widerstehen können.
Verwirbelungen der Wasseroberfläche deuten auf ein Hindernis am Grund hin. Das kann eine Steinpackung, liegen gebliebenes Treibgut oder ähnliches sein. Welse ziehen sich gerne aus der Strömung heraus in den Schatten, den solche Objekte werfen.
Zuflüsse jeder Art bringen wortwörtlich Leben ins Wasser. Sie speisen zusätzliche Nahrung in den Hauptstrom ein und gestalten so für viele Fischarten einen attraktiven Futterplatz. Auch hier halten sich Welse gerne auf.
Überhängende Bäume und Wurzelwerk dienen dem Wels als Unterstand. Hier sind besonders in den warmen Sommermonaten Würfe (Spinnfischen) vom Boot aus einen Versuch wert.
Wels Hotspots im See
Unbekannte Stillgewässer sind etwas schwieriger zu beangeln. Hier holt man sich idealerweise Informationen von einem gewässerkundigen Angler zum Welsbestand ein. Sicherlich hat er auch Tipps für heiße Stellen, an denen schon Welse aus dem Wasser gezogen wurden.
Falls nicht, versetzt man sich in die Lage eines Wallers und hält Ausschau nach folgenden Plätzen:
Seerosenfelder und große Schilfbänke werden vor allem im Sommer vom Wels als Unterstand genutzt. Natürlich zählen auch weit überhängende Bäume zu den begehrten Plätzen.
Wie beim Fluss gilt es auch im See nach Holz , umgestürzten Bäumen Ausschau zu halten. Seen bieten darüber hinaus häufig noch einen Steg.
Steil abfallende Ufer, Rinnen und Kanten können leicht mit Hilfe eines Tastbleis oder Echolots ausfindig gemacht werden.
Wallerangeln: Die besten Welsmontagen
Wallermontage mit U-Pose und Tauwürmern
Die Montage mit einer Unterwasserpose und einem dicken Tauwurmbündel ist die Welsmontage schlechthin. Denn ein stark duftender, knapp über dem Boden präsentierter Köder ist für den Geruchsjäger mehr als verführerisch.
Vor allem in Fließgewässern streckt sich das Wurmbündel schön mit der Strömung. Rotationsblätter (oder Flügel) erzeugen über die frei bewegliche Pose zusätzlich Druckwellen.
Sofern mehrere Haken montiert werden ist der Abstand gering zu halten (etwa 7cm). Die Pose folgt kurz darauf. Bei Strömung muss sie sich frei bewegen (rotieren) können.
| Angelmethode: | Grundangeln |
| Vorfachschnur: | Monofile Schnur; 1mm + |
| Vorfachlänge: | Etwa 1 Meter |
| Haken: | Zwei Drillinge alternativ ein Haken |
| Köder: | Tauwurmbündel, lang hängend alternativ toter Köderfisch |
| Blei: | 200 Gramm + |
| Pose: | Unterwasserpose ~30gr |
Für die Montage benötigst Du in jedem Fall eine U-Pose mit rund 20-30 Gramm. Du kannst sie aber auch als Set fertig gebunden kaufen.
- Hartes durchgefärbtes Material
- U-Pose mit abnehmbarem Propeller
- Rotiert schon bei geringem Strömungsdruck
- Erzeugt verführerische Druckwellen, Nimmt kein Wasser…
- Material: Polyurethan, Farbe: Schwarz, Auftrieb: 20 g
Bojenmontage zum Wallerangeln
Für eine Posenmontage zum Welsangeln verwendet man zusätzlich eine Boje, durch die der Köder zuverlässig an Ort und Stelle gehalten wird. Von Wind und Strömung unberührt schwebt er dauerhaft über der gewünschten Stelle in einem beliebigen Abstand zum Boden.
Die Boje, selbst ein starker Auftriebskörper, wird durch einem schweren Stein in ihrer Position gehalten. Mit einer dünnen Schnur stellt man die Verbindung zwischen Boje und Angelpose her.
Die Verbindungsschnur ist eine sogenannte Abrissschnur. Hakt sich der Wels und es geht zum Drill über, reißt sie nämlich einfach ab.
Der Nachteil der Bojenmontage zum Wallerangeln: Man benötigt ein Boot oder man muss baden gehen, um sie zu installieren.
| Montage: | Bojenmontage |
| Angelmethode: | Posenangeln |
| Vorfachschnur: | Monofile Schnur; 1mm + |
| Vorfachlänge: | Nach Gewässertiefe |
| Haken: | Zwei Drillinge oder Einfachhaken + Drilling |
| Köder: | Toter Köderfisch |
| Pose: | Große, bauchige Pose |
| Boje: | Schwerer Stein und Boje |
| Ausleger: | Beispielsweise U-Pose |
Oberflächenmontage zum Welsangeln
Vor allem an heißen Tagen und in langsam fließenden Gewässern ist eine Oberflächenmontage mit totem Köderfisch vielversprechend. Der Köder wird knapp über der Wasseroberfläche präsentiert und klatscht dank der Strömung immer wieder auf sie auf. Die Geräusche sollen den Wels zum Biss verleiten – ein unvergesslicher Anblick, wenn man ihn live mitbekommt.
Bei dieser Welsmontage ist es erforderlich das andere Ufer zu erreichen. Dort wird eine Abrissschnur an einem Strauch oder Baum befestigt. Sie hält das Hauptfach von der Oberfläche fern und löst sich, sobald kraftvoll daran gezogen wird.
| Angelmethode: | Ansitz / Oberflächenangeln |
| Haken: | Zwei Drillinge alternativ Einfachhaken + Drilling |
| Köder: | Toter Köderfisch |
| Blei: | Nicht notwendig |
| Pose: | Nicht notwendig |
| Hauptfach: | Geflochtene Schnur min. 0,55mm |
| Abrisschnur: | Deutlich schwächer als das Hauptfach |
Tipps zum Welsangeln
Angle nachts auf Waller – vor allem dann, wenn Du es auf die kapitalen Fische abgesehen hast. Tagsüber wirst Du den Wels nur mit einem Spinnköder zum Biss verleiten, wenn Du ihn direkt vor seiner Nase präsentierst. Die beste Zeit ist in den ersten Stunden nach Sonnenuntergang und kurz bevor sie wieder aufgeht.
Wenn Du die Wahl hast, bevorzuge stets die ruhigeren Zonen für die Ablage der Welsmontage. Der Räuber halt sich gerne abseits vom Hauptstrom, beispielsweise in Altarmen auf. Grundsätzlich ist in kleineren Gewässern auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Fressroute des Wels durch deinen Ablageplatz geht, höher.
Im Frühjahr und Sommer solltest Du nicht allzu tief auf Wels Angeln. In dieser Zeit zieht es die Raubfische in flache Abschnitte, weil ihnen dort mehr Nahrung angeboten wird.
Setze beim Welsköder voll auf den Geruch. Toter Köderfisch und Tauwurmbündel entgehen dem Geruchsjäger sicher nicht. Beide können zusätzlich angeschnitten werden, um die Abgabe von Aromen zu verstärken.
Sieh von Pellets und Boilies ab, wenn Du keine Zeit zum Anfüttern hast. Es dauert eine Weile bis der Wels auf diese Futterarten anspringt – Naturköder sind beim Welsangeln deutlich fängiger.
Ein Wels ist ein Wels – auch wenn er nur einen Meter misst. Vergleiche deinen Fang nicht mit Bildern aus dem Netz, die riesen Waller zeigen. Davon abgesehen, dass es gar nicht so einfach ist die kapitalen Waller zu finden, zählt ein Fisch von rund einem Meter Länge schon zu den größeren in unseren Gewässern und ist als Fang nicht zu verachten.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
