Gewässererkundung allgemein: Hotspots in Seen und Flüssen finden

Manch einer sitzt Stunden lang am Gewässer ohne einen einzigen Biss zu haben. Bei anderen zupft es ständig an der Rute und es wird ein Fisch nach dem anderen an Land gezogen. Woran liegt es, wenn kein Fisch beißt?
Gehst Du beim Angeln häufig leer aus kann es sein, dass Du den Köder an den falschen Stellen platzierst. Denn die Fische halten sich nicht irgendwo im Gewässer auf.
  • Wo sind die Fische im Fluss?
  • Wo angelt man am besten in einem See?
  • Wie findet man einen guten Platz zum Angeln?
Hotspots sind heiße Stellen, an denen sich viele Fische tummeln oder zumindest die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass dort der ein oder andere Fisch steht. Bevor man die Montage blind auswirft, erkundet man das Gewässer um diese vielversprechenden Stellen ausfindig zu machen.
Wo sich die Fische am ehesten aufhalten und welche Anzeichen für einen guten Angelplatz sprechen, erfährst Du in diesem Beitrag.
Hotspots finden

Gewässeranalyse und -erkundung: Was bedeutet das?


Ein Gewässer zu erkunden heißt Strukturen zu suchen, die Rückschlüsse auf das Leben unter der Wasseroberfläche erlauben. Wie sieht das Gewässer und die Umgebung aus? Wo könnten sich die Fische aufhalten?
Bei der Gewässer- und Bodenanalyse hält man Ausschau nach Faktoren, die für einen natürlichen Fress- oder Standplatz von Fischen sprechen.

Zunächst wird ein Gewässer ganz grob von außen beurteilt. Hierbei stellt man fest, ob es Fischvorkommen gibt, sofern man sich unsicher ist. Anschließend wird Ausschau nach Stellen gehalten, die von den Fischen bevorzugt werden könnten. Natürliche Fress- und Standplätze eignen sich nämlich immer am besten für die Köderplatzierung.

Bevor der Köder ausgeworfen wird, kommt aber noch die Analyse der Bodenstrukturen. Auf diese Weise stellt man sicher, dass eine geeignete Montage gewählt wird und der Köder wirklich am perfekten Ort präsentiert wird.


Bedeutung von Gewässerstrukturen


Kein Gewässer ist wie ein anderes. Sie unterscheiden sich in ihrer Größe und Form, den Tiefenzonen, dem Uferbewuchs und der Struktur am Grund.

Während das Wasser in Seen ruhig steht gibt es Fließgewässer mit leichter, mittlerer und stärker Strömung. Hier ändert sich nicht nur der Pegel stärker, sondern auch die Formationen am Gewässergrund. Die Strömung trägt Sandbänke ab und baut sie an anderen Stellen wieder auf, Treibgut sammelt sich an und in manchen Altarmen ist am unbefestigten Ufer sogar mit Erdrutschen zu rechnen.

Für die Fische bedeuten all diese Strukturen Nahrung und Schutz. Statt einfach im Freiwasser umher zu schwimmen, halten sie sich bevorzugt an diesen Stellen im Gewässer auf.


Grobe Gewässeranalyse


Fischt man das erste mal an einem neuen Gewässer und hat keine Möglichkeit sich einen Rat bezüglich Hotspots einzuholen, muss das Gewässer zunächst grob analysiert werden. Vielleicht muss man sogar ganz bei Null anfangen und sich die Frage stellen, ob in dem Gewässer überhaupt Fische leben.

Es gibt zahlreiche Zeiger für das Vorkommen von Fischen in Seen und Flüssen.

Sehr verlässlich sind andere Tiere, die sich hauptsächlich von Fisch ernähren. Hierzu zählen beispielsweise der Kormoran und der Reiher. Entdeckt man einen dieser Vögel oder erwischt den Kormoran gar bei einem Tauchgang, kann man davon ausgehen, dass Fische in diesem See oder Fluss leben.

Cormoran und Reiher

Auch die Fische selbst können sich verraten. In sauerstoffarmen Gewässern, überwiegend an heißen Sommertagen, steigen sie hin und wieder auf um Luft zu tanken. Karpfen sind hingegen immer wieder an der Oberfläche zu entdecken: Gerade in den frühen Morgenstunden und Abends Rollen oder Buckeln sie sich und lassen das Wasser spritzen.

Im Flachuferbereich suchen die Kleinsten Schutz vor großen Räubern. Tummeln sich zahlreiche Kleinfische zwischen Steinpackungen im Ufer, sollten also auch größere Tiere im Wasser leben. Vor Raubfischen fliehen natürlich auch mittelgroße Exemplare. Zur Jagdzeit kann man deshalb immer wieder fliehende Fische die Oberfläche durchbrechen sehen.

Ist die Frage nach dem ob geklärt, stellt sich gleich die nächste Frage: Wo halten sich die Fische genau auf?

Ein Karpfen an der Oberfläche

Hotspotsuche: Wo stehen die Fische?

Alles was auf Schutz und Nahrung hindeutet, zählt zu den Faktoren eines Hotspots. Wasserpflanzen, überhängende Äste und Totholz oder Wurzelwerk zählen in Seen und Flüssen gleichermaßen zu vielversprechenden Anlaufstellen.

In Fließgewässern kommt ein weiterer Faktor hinzu: Die Strömung. Viel mehr aber noch der Schutz vor ihr. Denn gegen die Strömung anzukämpfen bedeutet Energie zu verbrauchen.

Während sich manch ein Fisch gerne in die Strömung stellt und sich den Sauerstoff durch die Kiemen pressen lässt, bevorzugen viele eher die ruhigen Gewässerabschnitte. Bestimmte Stellen in Kurven, Buhnen, Hindernisse wie Brückenpfeiler und Senken bieten den Fischen eine Auszeit.


Feintuning: Bodenanalyse


Versprechen die äußeren Anzeichen gute Bedingungen für Leben im Gewässer und es sind die ersten, möglichen Hotspots ausfindig gemacht worden, folgt das Feintuning über die Analyse der Bodenstruktur.

Was unter der Wasseroberfläche passiert und wie es dort aussieht, kann man vom Ufer aus nur vermuten. Gewissheit bringt die Bodenanalyse, die mit verschiedenen Hilfsmitteln durchgeführt werden kann.

Echolote sind ein beliebtes Hilfsmittel um die Strukturen unter der Wasseroberfläche zu analysieren. Die technischen Geräte strahlen Wellen aus, die von jedem Hindernis und dem Boden reflektiert werden. Die Zeitdifferenz (zwischen Senden und Empfangen) und die Reflektionsstärke erlauben Rückschlüsse auf die Tiefe und die Beschaffenheit aller Objekte im Wasser. Auf diese Weise lassen sich rasch Krautbänke, Senken und Übergänge verschiedener Böden ausfindig machen.

Passend dazu: Fischortung: Echolote, Sonare und Fischfinder.

Echolotwellen

Alternativ tastet man den Gewässerboden händisch mit einem Blei ab. Wie das Funktioniert erfährst Du im Beitrag Gewässererkundung: Bodenstrukturen lesen.

Ist der Angelplatz vollständig analysiert, kann die Montage zielgerichtet ausgeworfen und der Köder attraktiv präsentiert werden.


Hotspots im Fluss


An einem Fluss sucht man im Allgemeinen nach Hindernissen jeder Art, Vegetationsbereichen und Verwirbelungen an der Wasseroberfläche.

Hotspots im Fluss

Hindernisse jeder Art schaffen strömungsarme Bereiche. Hier finden viele Fische Ruhe und Räuber lauern ihrer Beute auf, ohne selbst gegen die Strömung kämpfen zu müssen.
Halte Ausschau nach dicken Felsbrocken, Brückenpfeilern und anderen Hindernissen im Gewässer.

Kurven weisen auch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten auf. Außerdem sammeln sich viele Nährstoffe in der Außenkurve an. Ein interessanter Spot für den Angler, weil dort viele Fischarten das finden, wonach sie suchen.

Überhängende Äste ersetzen das Seerosenfeld und bieten in einem Fluss häufig den einzigen Schutz von oben, der gleichzeitig Nahrung abwirft.

Auch Kraut- und Schilfbänke bieten vielen Fischen Schutz und Nahrung.

Zuflüsse (Mündungen) speisen zusätzlichen Sauerstoff in den Hauptstrom und spülen außerdem Nährstoffe hinein. Sowohl in der Mitte, als auch am Rand des Zufluss‘ können sich kleinere Fische und große Räuber tummeln.

Auch eine Kolke (Gumpe) ist eine interessante Stelle zum Angeln. Es handelt sich um Vertiefungen im Boden, die dank Verwirbelungen an der Oberfläche leicht gefunden werden.


Hotspots im See


Auch im See gibt es zahlreiche Hotspots. Mit einem Blick lassen sich viele davon schnell finden. Halte Ausschau nach Stellen, die schützende Strukturen aufweisen und natürliche Nahrung liefern könnten.

Hotspots im See

Totholz, Schilfgürtel und Wurzelwerk stellen den perfekten Platz für Lauerjäger wie Hecht und Wels.

Überhängende Bäume oder tiefe Äste und Seerosenfelder sprechen einerseits für herabfallende Nahrung und andererseits für einen Schutz von oben. Zwei Merkmale, die allen Fischen gefällt. Auch Stege bieten den Fischen im See einen guten Schutz.

Landzungen, beispielsweise aus Sand, bieten einen interessanten Strukturwechsel mit sich.

Zuflüsse spülen Nährstoffe und vor allem frischen Sauerstoff in stehende Gewässer ein – hier trifft man mit Sicherheit auf den ein oder anderen Fisch.

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