SOS – Signalmittel für den Hilferuf

Stell dir vor Du bist auf Tour, hast einen verstauchten Knöchel, ein gebrochenes Bein oder bist einfach nur im weitläufigen Gelände verloren. Wer hilft dir, wenn Du dich außerhalb der Saison oder auf unüblichen Wegen fernab vom Großteil anderer Naturfreunde in einer Notlage wiederfindest?
  • Wie fordere Ich Hilfe in Notsituationen an?
  • Wie mache Ich mich im Gelände bemerkbar?
  • Welche Signalmittel eignen sich zum Wandern?
Egal wie Du in die missliche Lage geraten bist – es gilt schnell auf sich aufmerksam zu machen, um Hilfe herbeizurufen. Mit welchen Mitteln das Funktioniert, erfährst Du in diesem Beitrag.

Signalmittel für Outdoor-Aktivitäten

Unfälle passieren schneller als gedacht und auch eine plötzliche Erkrankung kann zu körperlichen Einschränkungen führen. Im schlimmsten Fall ist der Rückweg nicht mehr mit eigenen Kräften zu bewältigen oder die Zeit für die Heimkehr zu knapp.

Wer sich weit von der Zivilisation entfernt und abseits gut besuchter Gebiete auf Touren geht, tut sich selbst einen Gefallen Signalmittel für den Notfall mitzuführen. Im Ernstfall lässt sich damit rasch Hilfe anfordern, die über Tod und Leben entscheiden kann.

„Ich habe ein Smartphone!“ mag man denken.

Selbst wenn man von einem vollen Akku und einem ausreichenden Empfang ausgeht, was wahrlich nicht immer der Fall ist, bedeutet ein Handy jedoch nicht zwingend den sicheren Weg aus der Misere.

Natürlich ist es ein riesen Vorteil telefonisch Notrufe absetzen zu können. Und häufig gelingt wenigstens noch der Versand einer Textnachricht, um die Notlage zu melden und den Aufenthaltsort mitzuteilen.

Signalmittel unterstützen die Rettungskräfte jedoch maßgeblich dabei Personen im weitläufigen Gelände genau zu lokalisieren und so schnell zur Hilfe eilen zu können.

Wie macht man im Gelände auf sich aufmerksam?

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten zur Signalisierung einer Notlage unterscheiden.

Zum einen kann man Personen in der unmittelbaren Umgebung durch Hilferufe und akustische Geräte wie Pfeifen und Signalhörner auf sich aufmerksam machen. Starker Wind und verwinkeltes Gelände behindern jedoch die Übertragung der Schallwellen und erschweren die Ortung des Hilferufenden.

Zum anderen können potenzielle Retter durch optische Veränderungen der Umgebung erreicht werden. Während starker Rauch auch auf weite Distanzen gut erkennbar ist, bedarf es für andere optische Signalmittel allerdings einen direkten Sichtkontakt.

Weil alle Methoden und Mittel sowohl Vorteile, als auch Nachteile mit sich bringen, empfiehlt sich die Kombination mehrerer Hilfsanforderungen in einer echten Notlage.

Die Chancen gefunden und aus einer Notlage gerettet zu werden, werden maßgeblich durch eine Vorsorge erhöht, die nichts kostet und sofort gezielte Suchaktionen auf den Plan ruft:

Teile Familienmitgliedern und Bekannten vor allem bei Solo-Touren mit, in welchem Gebiet du dich befindest und wann du spätestens wieder Zuhause sein wirst.

Wenn du vermisst wirst, begibt sich aktiv jemand auf die Suche nach dir und die Wahrscheinlichkeit, dass deine Hilferufe zur genauen Ortung wahrgenommen werden, steigt immens.

Visuell Aufmerksamkeit erregen

Stell dir vor Du bist in der Natur unterwegs und plötzlich blendet dich ein greller Lichtstrahl; Du siehst hin und das Licht bewegt sich. Oder Du blickst Richtung Berg und entdeckst ein starkes, aber konzentriertes Rauchfeuer. Im Tal scheint eine rötliche Flamme zu kreisen und mit dem Fernglas lässt sich ein Steingebilde erkennen, das dem internationalen Hilferuf SOS ähnelt.

All das sind optische Veränderungen im Gelände, die einen menschliche Ursprung haben müssen. Denn kein anderes Lebewesen blendet dich gezielt, zündet ein kontrollierbares Feuer oder ordnet Steine als Akronym an.
Wer solche Änderungen wahrnimmt und richtig interpretiert, wird deshalb selbst zur Hilfe eilen und / oder Rettungskräfte alarmieren.

Der große Vorteil optischer Hilferufe ist deren Übertragung auf weite Distanzen. Selbst wenn sich kein anderer Abenteurer in der Nähe befindet, besteht die Möglichkeit von vorbei fliegenden Flugzeugen entdeckt zu werden.

Optische Signalmittel für den Notfall

Rauch

Ein Feuer dient nicht nur als Wärmequelle oder als Kochgelegenheit. Für den Abenteurer ist die Fähigkeit ein Feuer zu entfachen und am Leben zu erhalten unerlässlich. In Notsituationen werden bestimmte Brennmaterialien in die Flammen gegeben, um möglichst viel Rauch zu erzeugen. So kann ein einfaches Feuer als effektives Signalmittel genutzt werden.

Fang mit einer soliden Basis an, also mit Hartholz, das lange brennt und eine starke Glut erzeugt. Feuchtes (Weich-) Holz, harzhaltige Arten wie Kiefernholz, Laub und Nadeln erzeugen als Beigabe den erwünschten Rauch.

Signalspiegel

Unregelmäßige Lichtblitze kommen oder Natur nicht vor. Deshalb eigenen sich im offenen Gelände Reflektoren jeder Art um Aufmerksamkeit zu erregen. Der große Nachteil von Signalspiegeln ist die Abhängigkeit vom Sonnenschein.

Da ein kleiner Signalspiegel* aber kaum Platz im Gepäck für sich beansprucht und man ihn auch anderweitig verwenden kann, packt man ihn sicherheitshalber einfach ein.

Leuchtmittel

Besonders in der Dunkelheit eignen sich natürlich vor allem elektronische Lichtquellen wie Taschenlampen* und Stirnleuchten zur Abgabe von Notsignalen. Um maximale Aufmerksamkeit zu erzielen, werden Stroboskop- oder SOS-Funktionen eingestellt. Blitze und Lichtfolgen werden nämlich eher gesichtet und als Hilferuf interpretiert. Diese Modi beanspruchen den Akku zudem weniger und ermöglichen so die Abgabe des Signals über einen längeren Zeitraum.

Erfahre mehr über die Funktionen der ohnehin nützlichen Outdoor-Lampen.

Lautstark Hilfe anfordern

Auch akustische Laute, die keinen natürlichen Ursprung haben, erregen Aufmerksamkeit.

Während die Stimme nach einiger Zeit versagen kann und der Ruf nach Hilfe zudem kräfteraubend ist, können mit akustischen Signalmitteln über lange Zeit Töne erzeugt werden, die die Notlage erkennbar machen.

Der Vorteil gegenüber der optischen Signalisierung ist, dass diese Art Hilferuf auch im verwinkelten Gelände und in stark bewaldeten Gebieten übertragen wird – allerdings nur begrenzt.

Je mehr Objekte sich zwischen Anforderer und Helfer befinden, desto geringer sind die Aussichten. Die Übertragung der Schallwellen wird gestört, das Signal ist unter Umständen nur auf kurze oder mittlere Distanzen wahrzunehmen.

Nicht nur die Beschaffenheit der Umgebung nimmt Einfluss auf die Übertragung der Hilferufe. Auch das Wetter, starker Niederschlag in Form von Regen oder Schnee, und die Windrichtung reduziert die Tragweite der akustischen Wellen.

Um schneller lokalisiert zu werden empfiehlt sich daher die Kombination von optischen und akustischen Signalmitteln.

Akustische Signalmittel für Notfälle

Die Trillerpfeife

Leichtgewicht, klein und trotzdem effektiv – Eine einfache Trillerpfeife* kann um den Hals gehängt oder am Rucksack befestigt schnell in den Mund gesteckt werden.

Ohne viel Kraftaufwand können laute Signaltöne abgegeben werden. Unverkennbar weisen Trillerpfeifen mit bis zu 120 Dezibell andere Naturbesucher auf die eigene Notlage hin.

Das Signalhorn

Alternativ können Signalhörner (manuelles Nebelhorn*) genutzt werden um laute Signale abzusetzen. Sie werden entweder wie die Pfeife mit dem Mund betrieben oder sind mit einer Kurbel ausgestattet.
Manuelle Signal- oder Nebelhörner werden auch in der Seefahrt gerne genutzt, da im Gegensatz zu Druckluftsystemen stets Verlass auf sie ist.

Hilfe ohne spezielle Ausrüstung anfordern

Niemand malt sich gerne Horrorszenarien aus und so wird die Planung für den Notfall oft verdrängt oder vergessen. Auch wenn Signalmittel neben dem Erste-Hilfe-Kit zur wichtigen Grundausrüstung zählen, fehlen sie deshalb häufig im Rucksack der Abenteurer.

Zum Glück ist der Ruf nach Hilfe auch ohne spezielle Ausrüstung möglich. Übliche Gegenstände, die sich in fast jedem Gepäck finden lassen, eignen sich nämlich ebenso gut um Aufmerksamkeit zu erregen.

Signalfeuer (Rauchfeuer)

Der Klassiker ist ein Signalfeuer. Jeder wird ein Feuerzeug oder einen anderen Feuerstarter im Gepäck bei sich führen. Für eine starke Rauchentwicklung werden Zapfen, Nadeln oder Laub in das Feuer gegeben.

Die Feuerstelle sollte in einem offenen Gebiet gelegen sein, damit der Rauch nicht durch darüberliegende Baumkronen zerstäubt wird. In der Nacht kann das Feuer so zudem besser gesichtet werden.

SOS – Schriftzug legen

Vorbeifliegende Flugzeuge und Hubschrauber können durch großformatige Schriftzüge des internationalen Hilferufs – SOS – auf die Notsituation hingewiesen werden.

Lege dicke Äste, Stämme oder Steine an auf eine offene Stelle im Gelände und bilde den Hilferuf mit einer Schrifthöhe von wenigstens zwei Metern ab. Ein Signalfeuer in unmittelbarer Nähe erregt zusätzlich Aufmerksamkeit.

Signalspiegel XXL

Rettungsfolien in Form von Decken oder Notzelten geben im Notfall einen guten Signalspiegel ab.

Sie sollten sich wegen der vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten ohnehin in jedem Gepäck wiederfinden.

Spannt man die Folie zwischen zwei große Äste, kann man den riesigen Spiegel schwenken und Sonnenstrahlen (wenn vorhanden) mehr oder weniger gezielt reflektieren. Das unregelmäßige Aufblitzen erregt große Aufmerksamkeit im Gelände.

Letzte Aktualisierung am 18.05.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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