Orientierung beim Wandern

In den meisten Wandergebieten sind die Pfade eindeutig gekennzeichnet und wer nicht von ihnen abkommt, wird kaum ein Problem damit haben sein Ziel und später auch wieder den Rückweg zu finden. Bewegst Du dich allerdings gerne abseits der festgelegten Strecken oder gar quer durch die Wildnis, solltest Du die Orientierung bloß nicht verlieren.
  • Wie orientiere Ich mich beim Wandern?
  • Mit welcher Ausrüstung kann Ich meinen Standort bestimmen?
  • Wie kann man Norden und Süden bestimmen?
Gerade in fremden, weitläufigen Gebieten kann es schnell passieren, dass man sich verläuft. Um sich am Ende nicht in einer Notsituation wiederzufinden, sollte man die grundlegenden Fähigkeiten zur Orientierung im Gelände beherrschen sowie die Hilfsmittel zur Standort- und Richtungsbestimmung kennen und bedienen können.

Tipps zur Orientierung beim Wandern


Wer sein Ziel ständig vor Augen hat, wird es früher oder später sicher erreichen. Bei Wanderungen durch das Gelände ist die freie Sicht allerdings keine Selbstverständlichkeit. Berge und Wälder versperren den Weitblick und die schöne Natur verleitet den Abenteurer nur allzu häufig einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen.

Dabei sollte man nie die Orientierung verlieren und stets seinen eigenen Standort kennen. Andernfalls passiert es schneller als man glauben mag, dass man nicht mehr zum ursprünglichen Weg zurückfindet und das Ziel aus den Augen verliert.

Nicht immer braucht es Hilfsmittel um sich zu orientieren. Häufig reicht ein scharfer Blick und die Erinnerung an einen markanten Punkt, den man zuvor passiert hat. Rauscht ein Fluss durch das Tal kann man sich sogar an der Geräuschkulisse orientieren und weiter Richtung Ziel marschieren.

Doch nur mit einer Wanderkarte, der grundlegenden Gebietskenntnis und Hilfsmitteln zur Orientierung im Gelände ist man auf der sicheren Seite.


Vorbereitung: Gebietskenntnis erlangen


Grundsätzlich solltest Du dich vor einer ausgedehnten Tour über die Umgebung informieren. Das ist vor allem für Gebiete ratsam, die nicht so stark besucht sind und abseits der Zivilisation liegen.

Auch wenn es kaum vorstellbar ist, kann es einem sogar in Deutschland passieren, dass man sich verläuft und die Tour länger dauert als geplant. Wer von einer Tagestour ausgeht und spät bemerkt, dass er vom Weg abgekommen ist, muss möglicherweise ohne die entsprechende Ausrüstung eine Nacht in der Natur verbringen.

Um wenigstens am nächsten Morgen zielgerichtet die Heimreise antreten zu können, muss man eine Marschrichtung bestimmen und halten können. Markante Punkte aus der Umgebung helfen bei der Orientierung und dienen als Etappenziel – allerdings nur, wenn man ihre Position vorher einstudiert hat.

Vor Antritt jeder Tour solltest Du daher die folgenden Fragen durchgehen um wenigstens die grundlegende Gebietskenntnis zu erlangen. Im Falle eines Falles findest Du dich so besser im Gelände zurecht und gelangst zurück auf den richtigen Pfad.

  • Wo liegen Start- und Zielpunkt?
    In welcher Richtung liegt das Ziel vom Startpunkt aus gesehen?
  • Wie verläuft die geplante Strecke?
  • Welche markanten Punkte passiere Ich während der Tour?
  • Gibt es Wanderhütten oder bewohnte Gebiete entlang der Strecke?

Wenn es die Sicht zulässt, kann dir schon ein einfaches Fernglas enorm weiterhelfen entlegene Orte, Gipfel und Seen eindeutig zu identifizieren. Außerdem werden damit Schilder und Markierungen deutlich einfacher gefunden. Deshalb gehört ein gutes Fernglas in jedes Wandergepäck.

Trotz aller Vorbereitung kann es passieren völlig orientierungslos mitten im Nirgendwo zu stehen. Technische Hilfsmittel, klassische Wegweiser und Zeiger der Natur helfen in solchen Fällen zum rechten Pfad zurückzufinden. Welche Mittel dich bei der Orientierung beim Wandern unterstützen, erfährst Du in den folgenden Abschnitten.


Moderne Technik zum Orientieren auf Wanderungen:
GPS-Navigation


Die Sattelitaliengestütze Navigation stellt heute eher die Regel als die Ausnahme unter Wanderern dar.
Smartphones begleiten uns ohnehin auf allen Wegen. Da ist es nicht abwegig die Navigationsfunktion der Geräte zu nutzen. Um nicht abhängig vom Netz zu sein, sollten Navigations-Apps mit Offline-Karten installiert sein.

Spezielle GPS-Geräte zum Wandern bieten einen weitaus größeren Funktionsumfang, versprechen eine bessere Signalstärke und allgemein mehr Verlässlichkeit. Mit einer hohen Genauigkeit und ausdauernden Akkus führen GPS-Geräte den Wanderer über mehrere Tage zielsicher durch das Gelände.

Technische Geräte haben jedoch allesamt einen entscheidenden Nachteil: Treten Störfaktoren auf und die Verbindung bricht ab, weiß man weder wo man gerade steht, noch in welche Richtung man schaut. Lediglich schwachen Akkus kann man mit einer Powerbank entgegenwirken.
Deshalb ist es nicht verkehrt sich mit anderen Techniken zur Orientierung im Gelände auseinanderzusetzen und das ein oder andere Backup im Gepäck zu haben.


Orientierung Alte Schule
Ohne Technik durch’s Gelände


Ein flächendeckendes Signal ist keine Selbstverständlichkeit und jedem mit Akku betriebenen Gerät kann der Strom ausgehen.

Ehe man sich blind auf die Technik verlässt, sollte man sich zuvor mit den Mitteln der alten Schule auseinandersetzen.

Analoge Messinstrumente und Naturbeobachtungen funktionieren unabhängig von Strom und Funk. Daher dienen sie (mindestens) als Backup – falls die Technik versagen sollte.


Kompassnavigation



Ein einfacher Taschenkompass ist bereits ein wunderbares Hilfsmittel für die grundlegende Orientierung beim Wandern. Folgt man der Kompassnadel strikt in eine Richtung, läuft man zumindest nicht Gefahr im Kreis zu laufen.

Andere Modelle – Karten- und Peilkompasse – mit Vorrichtungen und Skalen können jedoch weit mehr als nur die Himmelsrichtung anzeigen. Wer den Umgang mit ihnen beherrscht, kann damit aktiv in Karten arbeiten und so seinen genauen Standort bestimmen. Mit einem Marschkompass lassen sich sogar Hindernisse gezielt umgehen.

Im Gegensatz zu technischen Geräten ist auf einen Kompass immer Verlass. Er funktioniert sowohl in engen Tälern, als auch bei schlechtem Wetter in den Höhenlagen. Der Kompass braucht weder eine Verbindung zu Satelliten, noch ist er auf einen Akku angewiesen. Deshalb gehört die Magnetnadel in jedes Gepäck, selbst wenn man sich mit Hilfe technischer Geräte orientiert.

Erfahre mehr über die verschiedenen Kompasse im Beitrag Wanderkompass – sicher durch’s Gelände navigieren.


Orientierung mit Hilfe der Natur


Vollkommen ohne Hilfsmittel ist es etwas schwieriger sich im Gelände zu orientieren. Unmöglich ist es aber keinesfalls die Himmelsrichtungen zu bestimmen und einen bestimmten Kurs einzuschlagen. Schließlich haben es die Seemänner vor Beginn des technischen Zeitalters auch geschafft den richtigen Kurs zu finden und zu halten.

Allerdings eignen sich die natürlichen Orientierungshilfen nicht für die exakte Navigation. Hierfür sind sie viel zu ungenau und häufig scheinen sich die Wegweiser zu widersprechen.
Wer sich mit Hilfe der Natur im Gelände orientieren möchte oder muss, sollte stets mehrere Beobachtungen zusammenzählen und erst bei übereinstimmenden Aussagen den Marsch antreten.

Die Gestirne als Wegweiser

Alle Himmelskörper werden Gestirne genannt. Mit Bezug auf die natürliche Orientierung zählen die Sonne und der Polarstern zu den wichtigsten Gestirnen.
Anhand ihrer Position lassen sich alle vier Himmelsrichtungen bestimmen.

Der Stand der Sonne ist auch noch bei bedecktem Himmel relativ eindeutig zu bestimmen. Notfalls sucht man sich eine ebene Fläche und stellt einen geraden Stock darauf. Der leichte Schatten verrät, wo sich die Sonne versteckt.
Wie jeder weiß, geht die Sonne im Osten auf, nimmt im Süden ihren Lauf und sie wird im Westen untergehen. So kann der Sonnenstand sogar ohne Uhr als grobe Orientierungshilfe dienen.

Der Polarstern ist hingegen nur bei klarem Himmel schnell zu finden. In der Nacht ist er allerdings der einzige verlässliche Wegweiser.
Jeder kennt das Sternbild des großen Wagens. Verlängert man seine hintere Achse gedanklich um das fünffache, trifft man auf den hell leuchtenden Polarstern.
Er ist Teil des kleinen Wagens und zeigt stets Richtung Norden, weil er fix über dem Nordpol steht.

Die Pflanzenwelt als Orientierungshilfe

Der Wuchs von Pflanzen wird stark von der Sonne und dem Wetter beeinflusst. Beispielsweise lacht eine Sonnenblume stets in Richtung Süden. Sie ist allerdings nur selten in der Natur anzutreffen. Als Orientierungshilfe müssen daher andere Pflanzen dienen.

Bäume werden in unseren Breitengraden durch die vorherrschende Windrichtung etwa in Richtung Ost / Süd-Ost gedrückt. Am ehesten erkennt man diese Veränderung bei frei stehenden Bäumen. Mitten im Wald wird der Wind mehrfach umgelenkt und bläst nicht mehr aus seiner ursprünglichen Richtung. Hier sind andere Faktoren für die Neigung von Stämmen verantwortlich.

Auch an Schnee lässt sich die Himmelsrichtung grob abschätzen, sofern der Wind tatsächlich von Westen her weht. Dickere Schichten, Anhäufungen, aber auch weiß befleckte Stämme zeigen vermutlich in Richtung Westen.

Alle Pflanzen sehnen sich nach Licht. Die meisten Sonnenstrahlen werden aus dem Süden eingefangen. Deshalb ist an der Südseite von Bäumen und Sträuchern häufig ein dichterer und großblättriger Wuchs zu vernehmen. Auch hier sollte man sich an weitestgehend freistehenden Pflanzen orientieren. Sitzen sie zu dicht beieinander wachsen sie nämlich in die Richtung, die ihnen den meisten Freiraum zum Entfalten bietet.

Moos wächst im Prinzip überall, allerdings bevorzugt es schattige und feuchte Orte. Deshalb ist ein verstärkter Moos-Bewuchs an Bäumen und Felsen üblicherweise auf der Nordseite zu beobachten.

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