Extreme Hitze und Dürre überleben

Ohne das Sonnenlicht wäre kein Leben auf unserer Erde möglich. Pflanzen benötigen sie für die Fotosynthese, Kaltblüter kommen ohne die wärmenden Strahlen nicht auf Touren und für uns Menschen ist die Sonne in vielerlei Hinsicht von Bedeutung. Doch zu viel davon ist schädlich und fehlt der entsprechende Ausgleich wird es schnell lebensbedrohlich.
Hitzewellen, die hierzulande noch von vergleichsweise kurzer Dauer sind, fallen überwiegend ältere Menschen und Arbeiter zum Opfer. Durch die Verlagerung der Personen in einen sonnengeschützen Bereich und die Zufuhr von Flüssigkeit, erholt sich der Kreislauf relativ schnell.
Doch was ist zu tun, wenn man unterwegs ist, kein Wasser zur Verfügung steht und Bäume, die Schatten spenden könnten nicht in der Nähe sind?
  • Welche Gefahren entstehen durch extreme Hitze?
  • Wie schützt man sich effektiv vor der Sonne?
  • Wie kann man den Wasserverlust reduzieren?
Mit verschiedenen Techniken kann man der bedrohlichen Hitze auch in extremen Situationen entfliehen.
Wie man sich bei extremer Hitze verhält und warum die Chance des Überlebens in erster Linie von den Wasservorräten und -vorkommen abhängig ist, erfährst Du in diesem Beitrag.

Die Gefahren extremer Hitze und Dürre


Schon ab 30 Grad werden die Stimmen lauter, dass es langsam zu heiß wird und die ersten Menschen sehnen sich nach niedrigeren Temperaturen. Ab 35 Grad haben auch Sonnenanbeter nicht mehr viel zu lachen und suchen Schutz im Schatten. Bleiben Niederschläge und Winde aus, heizt sich die Luft im Hochsommer auf bis zu 50 Grad und höher auf.

Der Boden und Gegenstände, die nicht vor der direkten Einstrahlung geschützt werden, können Temperaturen von über 60 Grad erreichen.

Bei solchen Verhältnissen verkriechen wir uns in klimatisierte oder gut isolierte Gebäude. Haustiere legen sich auf die kühlen Fliesen in der Küche und manch einer verlagert seinen Fernseher vom Wohnzimmer in den Keller. Denn jeder Bereich, der nur etwas kühler ist als die Außentemperatur, lässt sich eher ertragen.
Wir suchen schattige Orte auf, trinken viel und kühlen uns ab.

Doch was droht dem Körper, wenn weder Rückzugmöglichkeiten, noch kühlende Mittel und ausreichend Wasser zur Verfügung stehen?

Extreme Hitze: So reagiert der Körper

Unser Körper besteht zum größten Teil aus Wasser. Solange genug davon vorhanden ist und zugeführt werden kann, droht kaum eine Gefahr durch (schattige) warme Luft.

Die Schweißproduktion beziehungsweise -absonderung kühlt unseren Körper durch die Verdunstung auf unserer Haut ab.
Damit das auf Dauer funktioniert, muss der Körper ausreichend Wasser zugeführt bekommen.

Wie viel Wasser der Körper benötigt, hängt von der Aktivität und der Lufttemperatur ab. Fehlt das Wasser, macht sich ein Mangel relativ schnell bemerkbar. Die Effizienz sinkt, wir werden träge und unser Verstand ist wie vernebelt. Jetzt ist ein schnelles Handeln erforderlich.

Hitzekrämpfe sind erste Anzeichen dafür, dass dem Körper etwas fehlt. Ursache der Krämpfe ist ein Mangel an Salzen. Der Körper verliert sie durch das Schwitzen. Die Krämpfe beginnen unscheinbar und machen sich später in den Beinen und Armen, aber auch in der Bauchpartie bemerkbar. Bei den ersten Anzeichen gilt es sofort einen schattigen Ort aufzusuchen und sich auszuruhen. Durch ausreichend Ruhe und genügend Flüssigkeitszufuhr lassen sich die Hitzekrämpfe relativ schnell in den Griff bekommen. Sie sind Vorboten der folgenden Auswirkungen extremer Hitze und sollten nicht missachtet werden.

Hitzeerschöpfung tritt durch den Verlust großer Mengen Wasser und Elektrolyte ein. Dieser Zustand ist bereits so bedrohlich, dass man ihn besser nicht abseits der Zivilisation erleidet. Anzeichen für eine Hitzeerschöpfung sind stärker werdende Krämpfe, Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Müdigkeit. Die Haut fühlt sich bei extremer Schweißabsonderung kühl an. Betroffene Personen müssen sofort in den Schatten verlagert und heruntergekühlt werden. Das gelingt durch Lockerung der Kleidung, Besprühen mit Wasser und die kontinuierliche Zufuhr geringer Mengen Wasser in kurzen Abständen.

Der Hitzeschlag ist die Folge eines andauernden Wärmestaus. Der Körper verliert die Fähigkeit seine Temperatur selbstständig herunter zu kühlen. Die Schweißbildung bleibt aus, die Haut wird trocken und heiß. Alle bisherigen Symptome verschlimmern sich, werden um Übelkeit / Erbrechen ergänzt und der Puls erhöht sich. Die Wahrscheinlichkeit ohnmächtig zu werden steigt und die betroffene Person hat keine Chance mehr sich selber zu retten.
Helfer bringen das Opfer in den Schatten, besprühen es mit Wasser und wedeln Luft zu. Durch eine Druckmassage (Beine, Arme, ..) kann das Bewusstsein wiederhergestellt werden. Anschließend alle drei Minuten geringe Mengen Flüssigkeit zuführen.

Ab einer Körpertemperatur von mehr als 41 Grad nehmen lebenswichtige Organe einen Schaden. Abenteurer können einige Vorkehrungen treffen und entsprechendes Equipment für die Erste Hilfe mitführen, damit es nicht dazu kommt.

Bewegt man sich alleine durch das Gelände und wird unvorbereitet von der Hitze überrascht, sollte man einige Dinge beachten, um den Gefahren extremer Hitzeeinwirkung zu entkommen.


Hitze und Dürre geplant überstehen


Die Wenigsten planen den Aufenthalt in einer Wüste zumal es in unseren Regionen nur wenige weitläufige, schattenfreie Gebiete gibt.

Doch auch auf kurzen Touren kann einem die starke Sonneneinstrahlung spürbar zusetzen. Häufig wird die Hitze unterschätzt, obwohl man ihr weniger entgegensetzen kann als der Kälte.

Um Touren im Hochsommer unbeschadet zu überstehen, sollten einige Vorkehrungen getroffen und wichtige Ausrüstungsgegenstände neben dem üppigen Wasservorrat mitgeführt werden.

KLEIDUNG – Im Idealfall sitzt die Kleidung locker und luftig auf der Haut. Dennoch sollte sie über einen ausreichenden UV-Schutz verfügen. Mit das wichtigste Kleidungsstück stellt die Kopfbedeckung dar. Mit den entsprechenden Einsätzen erlauben Hüte und Kappen eine Luftzirkulation, die dem Wärmestau vorbeugt. Kopfbedeckungen schützen effektiv vor einem Sonnenstich.

SILBERFOLIE als Schattenspender. Die Silber- oder auch Rettungsfolie ist Bestandteil jeder Erste-Hilfe-Ausrüstung* und sollte sich somit ohnehin schon in deinem Gepäck befinden. Prüfe nach, ob sie wirklich vorhanden ist, denn sie spendet Schatten, wenn keiner in Sicht ist und schützt dich zuverlässig vor der Hitze.

WASSER in rauen Mengen. Plane hier für jeden Tag der Tour fünf Liter ein. Je mehr Du dich bewegst, umso größer ist dein Flüssigkeitsbedarf. Dass die gesamte Ausrüstung etwas leichter ausfällt, als auf Wintertouren, kommt dir zu gute. Denn Wasservorräte beanspruchen eine Menge Platz im Gepäck. Sogenannte Wasserblasen füllen den zur Verfügung stehenden Platz am besten aus. Gegenüber einzelnen Flaschen bieten sie zudem den Vorteil, dass die Flüssigkeit ohne Absetzen des Rucksacks über einen Schlauch zugeführt werden kann.

Hitzeschutz – das gehört in’s Gepäck
– Wasser in rauen Mengen
– Rettungsfolie
– Luftige Kleidung mit ausreichendem UV-Schutz
– Sonnenschutzausrüstung

Achte auf deinen Körper – Warnsignale erkennen und reagieren

Werden erste Anzeichen einer Dehydrierung in Form von Erschöpfung oder gar Krämpfen spürbar, gilt es sofort zu handeln und im wahrsten Sinne des Wortes einen kühlen Kopf zu bewahren.

Steuert man nicht rechtzeitig gegen, trübt sich der Verstand und es kommt zu unüberlegten Handlungen, die nicht zum Ausweg aus der Misere verhelfen.

Mit jeder Verschlechterung des Zustandes wird es unwahrscheinlicher, dem Hitzetod zu entkommen.


Extreme Hitze und Dürre überleben


Im Überlebenskampf gegen die Hitze dreht sich alles um Schatten und Wasser.

Weil man sich bei einer Hitzeerschöpfung und einem Hitzeschlag nicht mehr selber helfen kann, gilt es direkte Sonneneinstrahlung und hohen Wasserverlust durch Schwitzen von vorne herein zu vermeiden.

Doch wie schützt man sich effektiv vor der Hitze und rettet sich aus der misslichen Lage? Wie behält man seinen Wasserhaushalt unter Kontrolle?

Wasser – das teure Gut zum Überleben

Wasserstand klären – Bietet die Umgebung keinen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung sollten dem Körper je nach Temperatur stündlich 1-2 Liter Wasser zugeführt werden. Dabei trinkt man besser regelmäßig geringe Mengen, als es literweise herunterzukippen.

Auf diese Weise gerät die Schweißbildung nicht außer Kontrolle und es ist eine kontinuierliche Kühlung möglich.
Ständig sollte der aktuelle Wasservorrat sowie das Vorhandensein natürlicher Quellen abgeklärt werden.

  • Wie viel Wasser steht mir zur Verfügung?
  • Sind Gefäße vorhanden oder können sie hergestellt werden, um Wasser zu speichern und um es zu transportieren?
  • Wo finde Ich natürliche Wasservorräte?

Wasserquellen – Wegen der seltenen Niederschläge senkt sich der Grundwasserpegel ab. Der Boden ist so ausgetrocknet, dass geringe Niederschlagsmengen sofort aufgesogen werden, während ein Teil davon sofort verdunstet. Die Zahl natürlicher, kleiner Wasserspeicher nimmt ab. Jetzt müssen alle Register gezogen werden, um Wasser zu finden. Es zählen schon geringste Mengen, weil sie für das Überleben entscheidend sein können.
Ist kein Oberflächenwasser zu finden, gräbt man in ausgetrockneten Bachläufen und generell an tieferen Stellen. Überall dort, wo es feuchter erscheint oder ein wenig Vegetation grünt, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Wasser zu stoßen.

Wasserzeiger – Zeiger der Natur weisen dir – sofern vorhanden – den Weg zu natürlichen Wasservorkommen. Hierzu zählen beispielsweise Bienen, Moskitos oder lautstarke Frösche.

Senke deinen Wasserverbrauch
– Reduziere jede Art von Anstrengung und Bewegung am Tag
– Halte dich ausschließlich im Schatten auf
– Strecken werden in der Nacht zurückgelegt
– Atme nur durch die Nase
– Reduziere die Nahrungsaufnahme

Hitze meiden

Sowohl die Aussetzung direkter Sonneneinstrahlung, als auch die Berührung heißer Oberflächen gilt es zu vermeiden.

Ziel sollte es sein, sich ausschließlich im Schatten aufzuhalten.

Ist der Boden zu heiß kann das Abtragen der obersten Schicht bereits eine Verbesserung erwirken. Allerdings ist dies mit schweißtreibender Arbeit verbunden. Berührungspunkte zum heißen Grund können beispielsweise auch durch Pflanzenmatten (Äste) minimiert werden.

Die Strecke in Richtung Zivilisation wird in der Nacht zurückgelegt. Suche oder errichte spätestens mit Beginn des Sonnenaufgangs ein Shelter, um tagsüber vor den heißen Strahlen geschützt zu sein.

Alle Maßnahmen verfolgen das Ziel den Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten.

Kleidung als Hitzeschutz

Sie schützt vor schädlicher UV-Strahlung und direkter Hitze. Zudem fängt die Kleidung den Schweiß auf. So verdunstet er nicht zu schnell wie er es auf der blanken Haut tun würde. Die Kühlwirkung hält länger an und der Wasserverlust ist etwas geringer.

Das wichtigste Kleidungsstück ist die Kopfbedeckung, die vor einem Sonnenstich schützt.

Gibt es keine Möglichkeit sich vollständig vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen, sollte lieber der Kopf, als der Rumpf geschützt werden. Das gilt besonders für Träger von Kurzhaar-Frisuren.

Alle Kleidungsstücke werden locker getragen.

Hungern um zu überleben

Wenn die Wasservorräte sehr begrenzt sind, sollte man möglichst auf das Essen verzichten. Die Verdauung erfordert nämlich eine Menge Wasser.

Der Verzicht auf Nahrung schlägt zusätzlich auf das Gemüt und schwächt den Körper. Dennoch sind die Chancen mit einem leeren Magen zu überleben höher, als mit einer wasserhungrigen Verdauungsfabrik.

Überlegtes Handeln & Risiken meiden

Gehe keine Risiken ein und neige nicht zur Selbstüberschätzung.

Distanzen werden im offenen Gelände um ein Vielfaches unterschätzt. Der Marsch ist am Tag daher unbedingt zu vermeiden.

Verunreinigtes Wasser stellt eine große Versuchung dar, wenn Flüssigkeiten rar sind. Bakterien und Viren führen aber möglicherweise zu Magen-Darm-Erkrankungen, die einen erhöhten Wasserverlust bedeuten. Hast Du keine Möglichkeit das Wasser aufzubereiten, solltest Du Abstand davon nehmen.

Bei Knappheit wirst Du selbst zur Wasserquelle für andere Lebewesen. Mücken und Co. werden sich an dir nähren – meide Gebiete in denen sie vermehrt vorkommen und bedecke stets deine Haut.

Ständige Selbsteinschätzung: Körperlichen Zustand hinterfragen

Um den körpereigenen Zustand zu überprüfen kann man seinen Urin genauer betrachten. Erscheint er klar, ist der Wasserhaushalt in Ordnung. Je dunkler, desto kritischer steht es um die Wasserversorgung. Der Urin sollte niemals getrunken werden um einen Wassermangel auszugleichen. Er enthält Salze und viele Krankheitserreger.
Negative Auswirkungen auf den Körper sind nicht auszuschließen und medizinische Hilfe ist unwahrscheinlich.

Unter Umständen treten Halluzinationen auf, die zu unüberlegten Handlungen führen. Ein vernebelter Verstand geht ihnen meist voraus. Hinterfrage die Wahrscheinlichkeit der Realität dessen, was Du zu sehen oder hören meinst.


Sheltern bei extremer Hitze


Ohne Ausrüstung kann man im offenen Gelände keinen ausreichenden Sonnenschutz errichten. Auch die Natur bietet wenig bis gar kein Baumaterial für ein Shelter. Großblättrige Pflanzen oder allgemein Grünes sucht man vergeblich.

Im Extremfall hilft es nur, sich im Sand oder lockeren Erdboden zu vergraben. Auf diese Weise senkt man den Wasserverbrauch und schützt seine Haut vor Verbrennungen.

Stößt man auf einen kleinen Schattenspender oder findet wider Erwarten genug Baumaterial für eine Notunterkunft, darf die Wanderung des Schattens nicht vergessen werden. Wer sich in Sicherheit wiegt und im Schatten einschläft, brutzelt unter Umständen schon kurze Zeit später für mehrere Stunden in der prallen Sonne.

Außerdem gilt es stets den direkten Kontakt zum heißen Boden zu vermeiden.

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