Das Inline Blei ist eine besondere Bleiform für spezialisierte Montagen. Besonders beim Karpfenangeln, Method-Feeder-Fischen oder bei feinen freilaufenden Montagen hat sich diese Art durchgesetzt.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte über den Aufbau, die Funktion, den optimalen Einsatz und die Vorteile des Inline Bleis. Außerdem findest Du hier Anleitungen für drei beliebte Montagen mit dem Inline Blei.

Was ist ein Inline Blei?
Ein Inline Blei (auch Durchlaufblei genannt) ist ein Blei mit einer zentralen Bohrung oder einem integrierten Kanal, durch den die Hauptschnur hindurchläuft. Im Gegensatz zu Seitenbleien wird das Inline Blei direkt auf der Schnur montiert. Es liegt dadurch besonders ruhig am Gewässergrund und sorgt für eine direkte Kraftübertragung beim Biss – der sogenannte Selbsthakeffekt.
Aufbau und Funktionsweise
Ein Inline Blei besteht in der Regel aus:
- Dem Bleikörper in beliebiger Form (z. B. Flat Pear oder Distance)
- Dem Innenkanal, durch den die Hauptschnur läuft
- Einer Gummihülse oder einem Tail Rubber, um die Montage zu fixieren
- Optional: Quick-Change-Wirbel oder Leadcore-Sleeves für Komfort und Fischsicherheit
Wann ist der Einsatz sinnvoll und welche Vorteile bietet ein Inline Blei?
Ein Inline Blei entfaltet seine Stärken in vielen typischen Angelsituationen, insbesondere dann, wenn es auf präzise Köderpräsentation und eine effektive Bissverwertung ankommt. Besonders bewährt hat es sich beim Karpfenangeln auf kurzen bis mittleren Distanzen. In diesen Distanzen kann das Blei sein volles Potenzial entfalten. Die Schnurführung durch das Blei ermöglicht einen direkten Selbsthakeffekt. Dem Fisch wirkt nach der Aufnahme des Köders sofort der Widerstand des Bleigewichts entgegen, wodurch sich der Haken zuverlässig durch das Maul bohrt.
Auch beim Method-Feedern spielt das Inline Blei eine entscheidende Rolle. In Kombination mit einem Futterkorb lässt sich damit eine extrem kompakte und fängige Präsentation erzeugen, bei der der Hakenköder direkt im Futterangebot liegt. Das sorgt nicht nur für schnelle Bisse, sondern auch für eine hohe Trefferquote, weil die Montage sehr unauffällig und direkt am Futter platziert ist.
Ein weiterer klarer Vorteil zeigt sich beim Angeln auf weichem oder krautigem Untergrund. Durch seine flache Form und stabile Lage sinkt das Inline Blei nicht tief ein und bleibt sauber auf dem Boden liegen. Gerade in schlammigen oder leicht verkrauteten Gewässerabschnitten sorgt das dafür, dass der Köder nicht verdeckt wird und der Hakeffekt zuverlässig funktioniert.
Die Vorteile im Überblick:
- Effektiver Selbsthakeffekt – die direkte Kraftübertragung beim Biss erhöht die Hakquote deutlich
- Ruhige Lage am Gewässergrund – keine Verdrehungen oder Abdriften
- Unauffällige Präsentation – relativ unauffällige Präsentation dank weniger Bauteile
- Sehr gute Wurfeigenschaften – Inline Bleie fliegen besonders zielgenau
Inline Blei Montagen: So nutzt Du Durchlaufbleie
Beim Angeln mit Inline Blei kommen grundsätzlich zwei Montagevarianten zum Einsatz: Die Festbleimontage oder eine freilaufende Montage. Beide haben ihre spezifischen Vorteile und Einsatzbereiche. Wir stellen im Folgenden drei Montagen vor: Die Inline Festbleimontage, die Montage mit dem Method Feeder und eine freilaufende mit dem Sargblei.
#1 – Die Inline Festblei-Montage (Selbsthakmontage)
Die Festbleimontage mit dem Inlineblei hat einen großen Selbsthakeffekt und eignet sich ideal zum Karpfenangeln.

Ziehe zunächst einen Stopper und den Anti Tangle Tube auf die Hauptschnur auf. Der Schlauch mindert die Gefahr des Verhedderns und schützt den Fisch im Drill. Es folgt das Inlineblei: Führe die Hauptschnur durch den Kanal des Bleis und binde einen Wirbel an das Ende der Schnur. Stecke den Karabiner in das Ende des Bleis hinein und passe die Position des Stoppers an, um das Blei zu fixieren. Auf der anderen Seite des Wirbels befestigst Du das Vorfach (etwa 15cm lang) mit dem Haken und Köder.
Wenn Du ungerne Montagen knüpfst, kannst Du auf eine Ready2Fisch-Montage kaufen, um Zeit und Nerven zu sparen.
#2 – Die Method Feeder Montage
Mit dieser Montage präsentierst Du den Köder direkt im Futterangebot und verhinderst jede Verwicklung beim Auswurf. Sie ist ähnlich wie die Montage mit einem normalen Inline-Blei aufgebaut. Sie nutzt ebenso den Selbsthakeffekt und eignet sich ideal zum Angeln verschiedener Friedfischarten.

Führe die Hauptschnur zunächst durch den Method Feeder und binde einen Wirbel an das Ende der Schnur. Drücke ihn anschließend halb in den Feeder hinein, sodass dieser auf dem Hauptfach fixiert ist. Knote auf die andere Seite des Wirbels ein monofiles, etwa 10 Zentimeter langes Vorfach mit einem kleinen Haken. Als Hakenköder kannst Du einen Mini-Boilie, ein Pellet, ein Maiskorn oder eine Made verwenden.
Lege den Haken in den Method Feeder und presse mit dem Modul das Futter auf den Feeder.
Auch hier kannst Du auf fertig gebundene Montage zurückgreifen, falls dir die Handarbeit nicht liegt:
#3 – Freilaufende Inline Montage (Durchlaufend)
Die freilaufende Montage mit dem Sargblei eignet sich für vorsichtige Räuber wie Aal und Zander. Der Fisch spürt bei der Köderaufnahme kaum einen Widerstand.

Ziehe das Sargblei auf die Hauptschnur, die je nach Zielfisch monofil oder gelfochten sein sollte, auf. Es folgt eine kleine Gummiperle, die den Knoten am folgenden Karabiner vor dem Blei schützt. Hänge im Karabiner das Vorfach mit dem Haken und Köder ein. Damit der Fisch wirkich keinen Widerstand spürt, sollten die Bremse oder der Rollenbügel geöffnet sein. Verwende einen elektronischen Bissanzeiger für die Bisserkennung. Das Sargblei eignet sich für Strömungsgewässer und feste Untergründe. Schlammiger Grund könnte den freien Schnurdurchlauf verhindern.
Welche Inline Blei Formen gibt es?
Die Form des Inline Bleis beeinflusst maßgeblich, wie es fliegt, sinkt und am Boden aufliegt. Je nach Angelmethode, Gewässertiefe oder Untergrund kann die passende Bleiform Vorteile wie bessere Wurfeigenschaften, stabileren Halt oder eine gezieltere Köderpräsentation bieten. Daher sollte die Auswahl nicht zufällig, sondern gezielt an die jeweilige Situation angepasst werden. Die Formen im Überblick:
- Flat Pear – flach, für weichen Untergrund oder Kanten
- Distance Inline – aerodynamisch, für weitere Würfe
- Square Pear – kantig, verhindert Wegrollen am Hang
- Method Feeder Inline – mit Futterkorb kombiniert für aktives Feedern
Im Folgenden stellen wir die vier gängigen Bleiformen mit ihren typischen Eigenschaften und Anwendungsbereichen etwas genauer vor:
#1 – Flat Pear
Das Flat Pear Blei hat eine flache, tropfenähnliche Form und liegt besonders stabil am Gewässergrund. Es eignet sich hervorragend für leicht abfallende Kanten oder weichen Untergrund, da es nicht so leicht wegrollt oder einsinkt.
Seine Form unterstützt einen starken Selbsthakeffekt, da es bei Zug nicht sofort kippt. Ideal für Karpfenangler, die ihre Montage präzise am Spot ablegen wollen – insbesondere in Ufernähe, an Plateaus oder zwischen Krautfeldern.
#2 – Distance Inline
Das Distance Inline Blei ist lang und aerodynamisch geformt, was es zur ersten Wahl für weite Würfe macht. Durch das stromlinienförmige Design lässt es sich zielgenau werfen und verhält sich ruhig in der Flugbahn.
Diese Bleiform wird bevorzugt auf großen Gewässern mit Wurfweiten über 60 Meter eingesetzt. Auch bei Wind oder Seitenströmung bleibt das Distance Blei sehr stabil – perfekt für das präzise Distanzangeln auf Karpfen.
#3 – Feeder Inline
Das Feeder Inline Blei ist meist fest mit einem Futterkorb kombiniert. Es dient nicht nur als Gewicht, sondern zugleich als Futterspender – perfekt für das Method-Feeder-Angeln auf Weißfisch oder kleinere Karpfen.
Durch das zentrale Schnurführungssystem läuft die Hauptschnur direkt durch das Blei. Der Hakenköder liegt genau im Futter, was zu schnellen Bissen führt. Besonders auf überfischten Gewässern eine äußerst effektive Taktik.
#4 – Square Pear
Das Square Pear hat eine kompakte, kantige Form mit flacher Unterseite. Dadurch liegt es extrem rutschfest auf dem Boden und eignet sich besonders für Hänge oder Uferböschungen, wo herkömmliche Bleie leicht abrollen.
Auch beim Angeln auf schlammigem Untergrund punktet das Square Pear durch seine breite Auflagefläche. Es sorgt für einen zuverlässigen Selbsthakeffekt.
Wie schwer sollte ein Inline Blei sein?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn das ideale Gewicht hängt stark von mehreren Faktoren ab: der Angeltechnik, dem Zielfisch, der Gewässertiefe, dem Untergrund sowie äußeren Bedingungen wie Wind oder Strömung. Grundsätzlich gilt: Je schwerer das Blei, desto stärker der Selbsthakeffekt – das macht besonders beim Karpfenangeln Sinn, wo ein kräftiger Widerstand entscheidend ist, um den Haken sicher im Fischmaul zu platzieren. Gleichzeitig darf das Blei aber nicht zu schwer gewählt werden, um ein natürliches Köderverhalten zu gewährleisten und vorsichtige Fische nicht zu verschrecken.
Auch beim Wurf spielt das Gewicht eine Rolle: Auf größere Distanzen sind schwerere Bleie stabiler in der Flugbahn und lassen sich zielgenauer platzieren. Beim Feedern hingegen reichen oft schon 30 bis 60 g, da hier mehr auf Präzision als auf Wurfweite gesetzt wird. Auf weichem oder schlammigem Boden wiederum kann ein flacheres, breiteres Blei in mittlerem Gewicht verhindern, dass die Montage zu tief einsinkt.
Hier einige Richtwerte als Orientierung:
Situation | Empfohlenes Gewicht |
---|---|
Feeder oder Method Feedern | 30–60 g |
Kurz- bis mitteldistanz beim Karpfenangeln | 60–80 g |
Selbsthakmontagen / große Fische | 80–100 g |
Starke Strömung oder weite Würfe | 100–120 g |
Inline vs. Running Boom: Was sind die Unterschiede?
Obwohl das Durchlaufblei und ein Running Boom ähnliche Grundfunktionen erfüllen – nämlich das Gewicht direkt auf der Hauptschnur zu führen – gibt es klare Unterschiede in Aufbau und Einsatzbereich. Beim Inline Blei läuft die Schnur durch den Körper des Bleis selbst. Es liegt flach am Boden, sorgt für eine sehr direkte Kraftübertragung und eignet sich optimal für Selbsthakmontagen, bei denen der Fisch sich beim Biss sofort hakt. Eine freilaufende Montage ist damit grundsätzlich auch möglich.
Ein Running Boom (auch Anti-Tangle Boom) besteht aus einem leicht abgeknickten Röhrchen, an dem das Bleigewicht hängt. Die Schnur wird durch dieses Röhrchen geführt und es besteht weniger die Gefahr, dass sich der Kanal zusetzt und ein ungewollter Widerstand entsteht. Denn das ist die Stärke und das Einsatzgebiet des Running Boom: Ein minimaler Widerstand bei der Köderaufnahme – ideal zum Angeln auf besonders vorsichtige Fische wie Aale, Zander oder beim leichten Feedern. Hier am Beispiel der Grundmontage für Aal illustriert.
Vergleich: Inline vs. Running Boom
Merkmal | Inline Blei | Running Boom / Anti-Tangle Boom |
---|---|---|
Montageart | Schnur läuft durch den Bleikörper | Schnur läuft durch separaten Boom mit angehängtem Blei |
Hakeffekt | Stark – ideal für Selbsthakmontagen | Wenig – kaum Widerstand beim Biss |
Fangverhalten | Für aktive Bisse und kampfstarke Fische | Für vorsichtige, misstrauische Fische |
Verwicklungsschutz | Mittel – bei korrekter Montage unauffällig | Hoch – durch Auslegerform sehr verwicklungssicher |
Einsatzbereich | Karpfen, Method Feedern | Leichtes Feedern, Aal- und Zanderangeln |
Fazit: Warum du mit einem Durchlaufblei erfolgreicher fischst
Das Inline Blei ist ein echter Allrounder für moderne Grundmontagen. Egal ob du auf Karpfen, Schleien oder große Brassen angelst – die Kombination aus Selbsthakeffekt, Stabilität und unauffälliger Präsentation bringt dir mehr Bisse und sicherere Hakeffekte. Wähle die richtige Bleiform und das passende Gewicht für deine persönlichen Anforderungen, um das Maximum aus der Montage herauszuholen.
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