Wandersocken übernehmen wichtige Aufgaben und sollten daher mit Bedacht gewählt werden. Die Anforderungen an Wandersocken sind vielfältig. Schweiß, der bei längeren Touren in beachtlichen Mengen über die Füße abgegeben wird, muss aufgenommen und schnell nach außen abtransportiert werden.
Eine üppige Polsterung dämpft Stöße ab und unterstützt den Fußballen beim Abrollen. Während im Winter wärmende Wandersocken von Vorteil sind, bedarf es bei höheren Temperaturen luftig leichte Materialien.
In diesem Beitrag erfährst Du mehr über die Eigenschaften von Wandersocken, worin sich die Materialien unterscheiden und worauf es beim Kauf und beim Tragen der Socken zu achten gilt.
In diesem Beitrag
1. Wandersocken: Eine wichtige Schutzschicht
2. Die Funktionen der Wandersocke
3. Darauf kommt es bei Wandersocken an
4. Sockenmaterialien im Vergleich
5. Der Vorteil von Materialmischungen
6. Kaufberatung für Wandersocken
7. Welche Socken brauchst Du? Mach den Test!
8. Wandersocken-Typen
9. Ratgeber: Socken richtig tragen
Wandersocken: Eine wichtige Schutzschicht
Warum sollte man überhaupt Socken beim Wandern tragen? Die wichtigste Aufgabe dieser Schutzschicht zwischen Füßen und Schuhen ist die Verminderung von Reibung.
Scheuert der blanke Fuß im Schuhinneren immer wieder an der selben Stelle, bildet sich schon nach kurzer Zeit eine Blase. Ursache hierfür ist die Zerstörung der oberen Hautschichten, woraufhin der Körper einen „Puffer“ mit Flüssigkeit bildet.
Gerade auf längeren Touren hat man keine Möglichkeit die schmerzhafte Druckstelle zu entlasten. Mehrere, schmerzhafte Blasen an den entsprechenden Stellen können unter Umständen sogar das frühe Ende der Wandertour bedeuten. Deshalb sollte die Bildung von Blasen unbedingt vermieden werden; Gute Wandersocken tragen ihren Teil dazu bei.
Die Funktionen der Socken beim Wandern
- Wandersocken vermindern die Reibung
Statt der äußeren Hautschicht reibt die Socke am Inneren des Schuhs
- Wandersocken nehmen die Feuchtigkeit auf
Der Schweiß wird von einem Wandersocken aufgesogen
- Wandersocken transportieren die Feuchtigkeit ab
Der aufgenommene Schweiß wird nach außen hin abtransportiert
- Wandersocken sorgen für eine Wärmeisolation
Die abgegebene Körperwärme wird am Fuß gehalten – äußere Kälte soll nicht durch den Socken dringen
- Wandersocken haben dämpfende Eigenschaften
Verstärkte Fersen- und Ballenbereiche polstern den Fuß zusätzlich und steigern den Komfort
Worauf kommt es an?
Deine Wandersocken musst Du wie eine zweite Haut über den Fuß ziehen können, damit sie auch im nassen Zustand (durch die Aufnahme von Schweiß) nicht zur Faltenbildung neigen. Andernfalls können selbst kleine Falten oder ein zu lockerer Sitz zu Reibung führen, was Blasenbildung begünstigen kann.
Die Materialstärke hat einen Einfluss auf die Wärmeisolation und den Tragekomfort. Dickere Socken bieten in der Regel eine bessere Wärmeisolation, was besonders bei Wanderungen in kälteren Gebieten von Vorteil ist. Dünnere Socken hingegen eignen sich besser für wärmere Klimazonen, da sie die Füße kühler halten. Verstärkungen im Fersen- und Zehenbereich steigern nicht nur die Lebensdauer der Wandersocken, sondern auch die Funktion als Dämpfer, was den Tragekomfort insbesondere auf längeren und anspruchsvolleren Strecken erhöht.
Eine sehr wichtige Eigenschaft von Wandersocken ist die Fähigkeit Feuchtigkeit (Schweiß) aufzunehmen und nach außen an den Schuh abzuleiten. Diese Fähigkeit wird ebenso vom verarbeiteten Material bestimmt. Materialien wie Merinowolle oder spezielle synthetische Fasern sind besonders effektiv in der Feuchtigkeitsregulierung. Sie sorgen dafür, dass die Füße trocken bleiben und somit das Risiko für Blasen und unangenehme Gerüche reduziert wird. Auch die Atmungsaktivität der Socken spielt hier eine wichtige Rolle, da sie hilft, ein angenehmes Fußklima zu bewahren, indem sie überschüssige Wärme und Feuchtigkeit nach außen ableitet.
Aus welchem Material sollten Wandersocken sein?
Ob und wie ein Socken Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt, hängt maßgeblich von dessen Material ab. Besteht ein Wandersocken größtenteils aus nur einem Material, bestimmt dieses alleine die Eigenschaften. Das ist nicht immer von Vorteil. Deshalb gibt es zahlreiche Hybriden unter den Wandersocken, bei denen das Beste aus einer Kombination unterschiedlicher Materialien herausgeholt wird. Die Materialzusammensetzung beeinflusst die Atmungsaktivität, die Wärmeisolation, den Tragekomfort und die Strapazierfähigkeit der Socken.
Werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Materialien und deren Eigenschaften:
Baumwolle
Baumwolle verhält sich im Prinzip wie ein Schwamm. Sie nimmt die Feuchtigkeit sehr schnell auf und speichert sie über lange Zeit.
Problematisch wird diese Eigenschaft vor allem während Pausen – denn eine durchnässte Baumwollsocke bietet keinerlei Wärmeisolation mehr.
Baumwollsocken eignen sich somit nur für kurze, schweißtreibende Aktivitäten wie beispielsweise das Joggen.
Für längere Wanderungen hingegen fehlt der Baumwolle die Fähigkeit die Feuchtigkeit nach außen hin abzutransportieren.
Kunstfaser
Kunstfasersocken werden während der Entwicklung auf beste Eigenschaften getrimmt. Sie sind natürlichen Materialien hinsichtlich des Feuchtigkeitstransports weit überlegen und bieten dank beigemischter Anteile noch weitere Vorzüge.
Elasthan ist ein Zustatz, der den Socken elastisch, also Dehnbar, macht. Ein zu hoher Anteil begünstigt allerdings die Falten- und somit Blasenbildung.
Weiterhin sprechen antibakterielle und geruchshemmende Eigenschaften für Socken aus Kunstfasern.
Der Nachteil der Kunstfaser ist die mäßige Isolation.
Schurwolle
Und so kommen wir zur Schurwolle. Eine besonders hochwertige Form ist die sogenannte Merinowolle, die von Merinoschafen stammt.
Sie weist ähnliche Fähigkeiten wie die Kunstfaser auf und eignet sich zudem optimal für niedrige Temperaturen.
Merinowolle bietet eine hohe Wärmeisolation bei gutem Feuchtigkeitstransport, wobei die Schweißaufnahme mittelmäßig ist. Nass gewordene Schurwolle trocknet rasch. So eignen sich Wandersocken aus diesem Material auch für mehrtägige Touren.
Schurwolle bringt in erster Linie einen hohen Tragekomfort mit sich und wirkt zudem antibakteriell.
Materialmischungen
Indem man verschiedene Materialien kombiniert, kann man Wandersocken schaffen, die optimalen Schutz und Komfort bieten. Unterschiedliche Fasern tragen jeweils ihre spezifischen Vorteile bei: Manche Materialien sind besonders gut in der Feuchtigkeitsregulierung, während andere durch ihre Robustheit oder Wärmeisolation überzeugen. Durch Materialmischungen wird sichergestellt, dass die Wandersocken den vielfältigen Anforderungen beim Wandern gerecht werden.
Zwar eignen sich Allround-Wandersocken mit einer ausgewogenen Materialmischung gut für den schnellen Einsatz und mittelmäßige Touren. Für anspruchsvollere Strecken und Extrembedingungen empfehlen sich aber doch eher spezifische Wandersocken. Wovon die Wahl des Wandersocken abhängt, erfährst Du im folgenden Abschnitt.
Kaufberatung für Wandersocken
Die Wahl der Wandersocken hängt zum einen von der geplanten Tour und den äußeren Umständen ab, zum anderen aber auch von deinen Wanderschuhen. Denn Wandersocken mit bestem Feuchtigkeitstransport bringen beispielsweise in einem dicken Paar Lederstiefel keinen Mehrwert.
Um die optimalen Wandersocken zu finden, ist es wichtig, einige grundlegende Fragen zu klären:
- In welcher Jahreszeit werde ich die Wandersocken tragen?
- In den Sommermonaten sind leichte, atmungsaktive Socken empfehlenswert, die für eine gute Belüftung und schnellen Feuchtigkeitstransport sorgen. Im Winter hingegen sind dickere, isolierende Socken gefragt, die die Füße warm halten und ebenfalls Feuchtigkeit effektiv abtransportieren.
- Welche Tour ist geplant?
- Die Dauer und der Schwierigkeitsgrad der Tour beeinflussen die Wahl der Socken. Für lange, anspruchsvolle Touren sind Socken mit extra Polsterung und hoher Strapazierfähigkeit ideal, während bei kurzen, weniger intensiven Wanderungen leichtere Socken ausreichend sein können.
- Welche Schuhe werde ich tragen und welche Eigenschaften haben diese?
- Die Art der Wanderschuhe ist entscheidend. In leichten Trekking-Schuhen sind dünnere, eng anliegende Socken sinnvoll, die den Fuß gut umschließen und keine Falten bilden. Bei robusten Bergstiefeln sind dickere Socken mit verstärkten Partien an Ferse und Zehen von Vorteil, um zusätzlichen Schutz und Dämpfung zu bieten.
- Habe ich persönliche Bedürfnisse (besondere Polsterung o.ä.)?
- Individuelle Anforderungen wie die Notwendigkeit besonderer Polsterungen, etwa bei empfindlichen Füßen oder bestimmten Fußproblemen, sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Spezielle Socken können hier zusätzlichen Komfort und Schutz bieten, um Blasen und Druckstellen zu vermeiden.
Durch die sorgfältige Beantwortung dieser Fragen kannst Du die Wandersocken auswählen, die am besten zu deinen individuellen Bedürfnissen und den Gegebenheiten deiner Wanderungen passen. So wird jede Tour nicht nur angenehmer, sondern auch sicherer und komfortabler.
Leichte Wandersocken für den Sommer
Leichte Wandersocken für den Sommer sind speziell entwickelt, um in heißen und trockenen Bedingungen optimalen Komfort zu bieten. Diese Socken sind aus dünnen, atmungsaktiven Materialien wie Polyester, Nylon oder Coolmax gefertigt, die dafür sorgen, dass die Füße auch bei intensiver Hitze gut belüftet bleiben. Die dünne Materialstärke ermöglicht eine ausgezeichnete Luftzirkulation und hilft, die Füße kühl zu halten, während die Fähigkeit zur schnellen Feuchtigkeitsabgabe verhindert, dass Schweiß die Haut reizt. Viele dieser Socken verfügen über Netzstrukturen oder spezielle Belüftungszonen, die die Atmungsaktivität weiter verbessern.
Kaufempfehlung:
Kaufe leichte Sommer-Wandersocken, wenn Du bei warmen Temperaturen wanderst und eine atmungsaktive Socke benötigst, die deine Füße kühl und trocken hält. Diese Socken sind ideal für Wanderungen in heißen, trockenen Klimazonen und eignen sich hervorragend für leichte bis mittelschwere Wanderungen, bei denen der Fokus auf maximaler Belüftung und Komfort liegt. Sie sind auch perfekt für Wanderer, die zu starkem Schwitzen neigen und sicherstellen möchten, dass ihre Füße während der gesamten Wanderung frisch und trocken bleiben.
Mitteldicke Allrounder
Mitteldicke Allround-Wandersocken sind die vielseitigsten unter den Wandersocken und eignen sich für eine Vielzahl von Wetterbedingungen und Wanderungen. Diese Socken bestehen häufig aus einer Mischung aus Merinowolle, synthetischen Fasern und Elastan. Merinowolle sorgt für eine natürliche Temperaturregulierung und wirkt geruchsneutralisierend, während synthetische Fasern wie Nylon oder Polyester die Haltbarkeit erhöhen und für schnellen Feuchtigkeitstransport sorgen. Diese Socken bieten eine gute Balance zwischen Wärme und Atmungsaktivität, wodurch sie das ganze Jahr über getragen werden können. Zusätzliche Polsterungen an Ferse und Zehen sorgen für zusätzlichen Komfort und Schutz gegen Blasenbildung.
Kaufempfehlung:
Kaufe mitteldicke Allround-Wandersocken, wenn Du das ganze Jahr über wanderst und eine vielseitige Socke suchst, die bei verschiedenen Temperaturen und Wetterbedingungen funktioniert. Diese Socken sind ideal für Wanderer, die eine zuverlässige und komfortable Option für unterschiedliche Touren und Klimazonen benötigen. Sie eignen sich hervorragend für mittlere bis lange Wanderungen und bieten die perfekte Balance zwischen Schutz, Komfort und Funktionalität.
Dicke Winter-Wandersocken
Dicke Winter-Wandersocken sind speziell dafür konzipiert, in kalten Bedingungen optimalen Schutz und Wärme zu bieten. Diese Socken bestehen oft aus einer hohen Wollanteil, wie Merinowolle, kombiniert mit synthetischen Fasern, die zusätzliche Isolierung und Strapazierfähigkeit bieten. Die dicke Materialstärke dieser Socken sorgt dafür, dass die Füße auch bei extrem kalten Temperaturen warm bleiben. Diese Socken sind außerdem in der Lage, Feuchtigkeit effektiv abzugeben, wodurch die Füße auch bei schweißtreibenden Aktivitäten trocken bleiben. Die extra Polsterungen und Verstärkungen bieten zusätzlichen Komfort und Schutz, besonders in stark beanspruchten Bereichen wie Ferse und Zehen.
Kaufempfehlung:
Kaufe dicke Winter-Wandersocken, wenn Du bei kalten Temperaturen wanderst und eine warme, isolierende Socke benötigst, die deine Füße trocken und warm hält. Diese Socken sind ideal für Winterwanderungen, Schneeschuhwanderungen und andere Aktivitäten bei kaltem Wetter. Sie bieten maximalen Komfort und Schutz vor den Elementen, sodass Du auch bei extremen Bedingungen sicher und bequem unterwegs bist.
Feuchtigkeitsableitende Wandersocken
Feuchtigkeitsableitende Wandersocken sind speziell entwickelt, um Feuchtigkeit schnell vom Fuß wegzuleiten und für eine trockene und komfortable Fußumgebung zu sorgen. Diese Socken bestehen häufig aus synthetischen Materialien wie Polyester oder Nylon, die für ihre schnellen Trocknungseigenschaften bekannt sind. Sie verfügen über spezielle Stricktechniken und Materialkombinationen, die die Feuchtigkeit von der Haut wegtransportieren und an die Außenseite des Sockens leiten, wo sie verdunsten kann. Diese Socken sind besonders nützlich in feuchten oder nassen Bedingungen, wo trockene Füße entscheidend für den Komfort und die Blasenvermeidung sind.
Kaufe feuchtigkeitsableitende Wandersocken, wenn Du in feuchten oder unter nassen Bedingungen wanderst und eine Socke benötigst, die deine Füße trocken und komfortabel hält. Diese Socken sind ideal für Wanderer, die in tropischen oder regenreichen Regionen unterwegs sind, oder für Aktivitäten, bei denen die Füße häufig nass werden können. Die Fähigkeit, Feuchtigkeit effektiv abzuführen, hilft, die Haut trocken und gesund zu halten und reduziert das Risiko von Blasen und anderen Fußproblemen erheblich.
Ratgeber zum Sockentragen
Ähnlich wie beim Kauf der Wanderschuhe kann es passieren, dass sich ein Fehlkauf erst später bemerkbar macht. Wandersocken und Schuhe möchten getragen werden – nur so lässt sich herausfinden, ob sie zu deinen Füßen passen oder nicht. Manchmal ist es aber zu spät und mitten in der Tour beginnt es zu schmerzen.
Folgende Ratschläge können Ärger während der Tour vermeiden und helfen Problemen auf den Grund zu gehen:
- Getragene Socken sind „neue“ Socken: Damit ist gemeint, dass Socken, die frisch aus der Wäsche kommen, nicht sofort zum Wandern getragen werden sollten. Waschmittel- und Weichspülerreste können in Wechselwirkung mit Schweiß treten und so die Fußhaut angreifen. Die Folge können Reizungen und extreme Empfindlichkeit sein.
Trage deine Socken vor deiner Tour einfach in den eigenen vier Wänden und lüfte sie ordentlich. - Trage stets zwei Paar Wandersocken bei dir: Nass gewordene Socken kannst Du so schnell ersetzen. Ohne die Tour zu unterbrechen, trocknen sie außen an deinem Gepäck hängend.
Das zweite Paar kann auch zusätzlich über das erste gezogen werden, wenn sich eine Blase anbahnt. Mit passenden Wandersocken sollte das zwar nicht passieren. Wenn die Scheuerstelle aber erst während der Wanderung auffällt, kann die Reibung durch das extra Paar Socken vermindert werden. - Überdenke deinen Schuhkauf: Scheint überhaupt kein Socken zu deinen Füßen und dem Wanderschuh zu passen, mag das Problem vielleicht an deinem neu erworbenen Schuh liegen. Die Socken dienen nicht zum Ausgleich von Druck- bzw. Scheuerstellen. Auch sollen sie deine Füße nicht vergrößern, um den Schuh auszufüllen.
Viel wichtiger als der Socken ist ein perfekt passender Wanderschuh.
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