Wanderschuhe einlaufen: Neue Treter geschmeidig machen

Brandneue Wanderschuhe kommen steif aus der Herstellung und zwicken an der ein oder anderen Stelle, bis sie perfekt sitzen. Um Schmerzen und insbesondere der Bildung von Blasen während der Wandertour vorzubeugen, müssen Wanderschuhe deshalb eingelaufen werden.
Während des Einlaufens passt sich das Material der Wanderschuhe an deine Füße an und es werden Schwachstellen aufgedeckt. Haben sich die Füße nach den ersten Kilometern an das neue Paar gewöhnt, steht auch längeren Touren nichts mehr im Wege.
  • Warum muss man Wanderschuhe einlaufen?
  • Wie werden Wanderschuhe eingelaufen?
  • Wie lange sollte man Wanderschuhe einlaufen?
Ob Synthetik oder Leder – jeder neue Wanderschuh sollte in einer gesicherten Umgebung auf den Prüfstand gestellt werden, bevor man große Strecken damit zurücklegt. Andernfalls drohen schmerzende Füße und im schlimmsten Fall ein Abbruch der Tour.
Wie man Wanderschuhe richtig einläuft erfährst Du in diesem Beitrag.

Vorbereitungen


Bevor Du mit dem Einlaufen deiner neuen Wanderschuhe beginnst, überprüfst Du grundlegende Eigenschaften und triffst wichtige Vorbereitungen. Bemerkst Du hier die ersten Unstimmigkeiten oder machst etwas Falsch, ist die gesamte Eingewöhnungsphase nämlich für die Katz‘.

Dass die Wanderschuhe nicht von Anfang an wie angegossen sitzen werden, ist klar. Allerdings muss ihre Grundform zu deinem Fuß passen und es darf natürlich nichts zwicken oder drücken. Deshalb überprüfst Du zunächst die Passform des Schuhwerks.

Bevor Du die neuen Wanderschuhe aber überhaupt anziehst, trägst Du eine Schutzschicht auf die Füße auf – die Wandersocken. Genau die, die auch später auf der Tour getragen werden.

Die richtige Schnürung ist der letzte, aber auch ein wichtiger Punkt, den Du beachten musst.

Alle Vorbereitungsschritte werden im Folgenden näher erläutert.


Passform von Wanderschuhen prüfen


Wanderschuhe sind ebenso unterschiedlich wie die Füße derer, die sie gerne tragen möchten. Die zahlreichen Modelle der Hersteller unterscheiden sich in ihrer Form und bieten mal mehr, mal weniger Platz für Fersen, Mittelfuß und Zehen.

Damit die Schuhe später ihren Zweck erfüllen und keine Komplikationen auf längeren Touren auftreten, gilt es beim Kauf der Wanderschuhe besonders auf die inneren Platzverhältnisse zu achten.

Die Füße sollten ausreichend Platz im Wanderschuh haben, ohne darin zu schwimmen. Bei der Anprobe trägt man sinnigerweise die Wandersocken, die auch während der Tour im Einsatz sein werden.
Eine perfekte Form und Größe der Schuhe bilden die Grundlage für sorgenfreies Wandern.


Wandersocken – die halbe Miete


Nicht weniger Beachtung sollte den Wandersocken geschenkt werden.

Ganz ohne Socken würde Niemand auf Touren gehen. Denn jedem ist klar, dass der Fuß auf Reibung – vor allem in Verbindung mit Schwitzwasser – mit der Bildung von Blasen reagiert. Das Tragen falscher Socken kann allerdings zum gleichen Übel führen.

Wandersocken bilden eine Schutzschicht zwischen Fuß und Schuh und sollten wie eine zweite Haut faltenfrei aufliegen. Neben dem Abfangen der Reibung übernehmen die Socken aber auch noch weitere wichtige Funktionen. Welche dazu zählen, erfährst Du im Artikel Wandersocken.

Zum Einlaufen der Wanderschuhe trägst Du Socken, die Du später auf deinen Touren tragen wirst. Nur so bekommst Du ein Gefühl dafür, ob der dicke Wanderfuß samt Socken in den Schuh passt.
Mit dünnen Socken wird es vielleicht nicht zu eng – die trägst Du aber vermutlich nicht auf der Tour.


Wanderschuhe richtig binden


Auch die Schnürung trägt einen großen Teil zu einem perfekten Sitz des Wanderschuhs bei. Von unten nach oben fest zugeschnürt steigern die Senkel die Stabilität der Schuhe.

Achte darauf die Lasche genau mittig auszurichten und die Füße nicht abzuschnüren. Sie sollten noch genug Luft bekommen und sich ein wenig ausdehnen können. Weil die steigende Durchblutung für dicke Füße sorgt, sollte die Schnürung nach den ersten Kilometern überprüft und gegebenenfalls gelockert werden.


So läuft man Wanderschuhe richtig ein


Sofern die Grundvoraussetzungen stimmen (perfekte Form der Schuhe, passende Wandersocken und eine korrekte Schnürung) kann es losgehen – aber langsam. Denn wie bereits angemerkt sind die neuen Wanderschuhe extrem steif und noch nicht an deine Füße angepasst.

In jedem Fall werden dir die Füße für die Eingewöhnungsphase danken und es erwarten dich dank der guten Vorbereitung keine üblen Überraschungen auf der ersten echten Tour. Der Aufwand die Schuhe für die erste große Tour vorzubereiten hält sich je nach Material in Grenzen.

Grundsätzlich sind Wanderschuhe aus Leder und Synthetik zu unterscheiden.

Synthetische Wanderschuhe sind vergleichsweise schnell eingelaufen, weil ihr Obermaterial nicht so steif ist.

Lederschuhe hingegen sind schwer aus ihrer Form zu bringen. Es dauert länger, bis es geschmeidig ist und sich an die individuelle Fußform anpasst. Der Vorgang lässt sich ein Wenig beschleunigen, indem das Leder angefeuchtet oder gar getränkt wird.


Trockenübungen für Wanderschuhe


Die ersten Tage sollten die Wanderschuhe die Wohnung nicht verlassen. Es bedarf auch keiner großen Bewegung oder einer bestimmten Anzahl an Schritten in dieser Phase.

Es reicht aus, die Schuhe hin und wieder einfach nur ein paar Stunden zu tragen. Die ersten Schritte innerhalb der eignen vier Wände ermöglichen dem Fuß sich an die neuen Schuhe zu gewöhnen.
Ganz ohne Bewegung werden sich die Schuhe allerdings auch nicht anpassen. Deshalb gilt: Je öfter sie getragen werden, desto besser.

Sobald sich die Füße an das neue Schuhwerk gewöhnt haben, folgen erste Spaziergänge im Freien.


Wanderschuhe im Freien einlaufen


Aller Anfang ist schwer. Und gerade in der Einlaufphase können hin und wieder Druckstellen für Schmerzen oder Blasen sorgen. Doch das ist gut so.

Nur durch die Belastung kann sich das Material der Wanderschuhe an deine individuelle Fußform anpassen. Probleme, die Du in dieser Zeit erkennst, hätten auf einer Wandertour das frühe Ende bedeutet.
In der Einlaufphase bist Du aber nah an deinem Zuhause. Werden die Schmerzen zu groß, kehrst Du einfach um oder ziehst Du die Schuhe aus und wechselst sie gegen die Alltagsschuhe ein.

Du beginnst mit kleinen Spaziergängen und schraubst sowohl die Länge, als auch das Streckenprofil Stück für Stück nach oben. Konkret könnte ein Plan zum Einlaufen der Wanderschuhe in etwa so aussehen:

  • Phase I – Kurze Spaziergänge in der Stadt oder in Parks
    Das ebene Profil ist perfekt für den Einstieg, weil weder Fuß, noch Schuh unnötig belastet werden. Hier stellst Du fest, ob die Form wirklich zu deinen Füßen passt und wie das Abrollverhalten der Schuhe ist.
    Die Sohle und der Schaft des Schuhs werden in dieser Phase das erste mal richtig gedehnt und gestaucht.
  • Phase II – Längere Spaziergänge mit streckenweise unbefestigtem Boden (Wald)
    Jetzt, wo Du die Schuhe ein Wenig kennengelernt hast, folgen erste Schritte auf unbefestigten Wegen. Hier landet die Sohle nicht immer flach auf dem Boden und der Fuß wird zum ersten Mal auch Druck von den Seiten erfahren. In dieser Phase wird das gesamte Obermaterial geschmeidig gemacht.
  • Phase III – Kleinere Wandertouren im Gelände mit An- und Abstiegen
    Es folgen die ersten echten Touren mit realen Bedingungen. In der dritten Phase werden sich die letzten Schwachstellen des Schuhs offenbaren. Minimale Druck- und Scheuerstellen, die in den vorherigen Phasen nicht aufgefallen sind, können hier identifiziert werden.

Treten bei den ersten Wandertouren schon keine Probleme mehr auf, hast Du wohl das perfekte Paar Wanderschuhe für dich gefunden. Du wirst sie vermutlich nie wieder hergeben wollen und solltest sie deshalb stets pflegen. So können sie dich lange begleiten und auch auf anspruchsvollen Touren unterstützen.

Hast Du große Probleme beim Finden der Schuhe gehabt, ist es übrigens keine schlechte Idee, direkt ein zweites Paar davon zu kaufen. Der Grund ist, dass die Schuhe auch bei bester Pflege eine begrenzte Lebensdauer besitzen und die Wahrscheinlichkeit das selbe Paar nach mehreren Jahren wieder zu finden sehr gering ist.


Wanderschuhe geschmeidig machen: Dehnen & weichklopfen


Zwickt oder drückt es dich doch noch an der ein oder anderen Stelle muss der Wanderschuh per se kein schlechter sein.
Vielleicht brauchen die Schuhe beziehungsweise das Material einfach etwas mehr Zeit um sich an deine Fußform anzupassen. Solange die Passform grundsätzlich in Ordnung ist, kannst Du dabei etwas nachhelfen.

Vor allem Leder braucht seine Zeit um sich zu dehnen. Hilf der zähen Haut nach, indem Du das Leder befeuchtest.

Benetzt oder getränkt kannst Du das Leder geschmeidig streifen oder kneten.
Wiederhole den Vorgang einige Male und prüfe nach, ob es eine spürbare Veränderung im Material gab.

Natürlich können auch Synthetik-Schuhe geknetet und kritische Stellen in Form gebracht werden.
Biege und verdrehe die Schuhe in alle Richtungen um das Material zu dehnen – übertreibe es dabei aber nicht.

Im Fersenbereich sind Wanderschuhe häufig besonders steif. Druckstellen kannst Du hier mit einem geeigneten Hammer zu Leibe rücken.

Du benötigst einen Schuhmacherhammer und passendes Werkzeug für den Gegendruck von Innen. Beides zusammen ist auch als Schumacher Werkzeugset* erhältlich – nicht nur für Wanderschuhe zu gebrauchen.

Halte den Dreifuss in den Fersenbereich des Schuhs und klopfe das Schuhmaterial von außen mit dem Hammer weich. Kein großer Eingriff und sicherlich kein Hexenwerk. Taste dich dennoch gefühlvoll heran und kontrolliere immer wieder die Veränderungen der Passform.

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