Wanderschuhe tragen deinen Körper über etliche Kilometer hinweg und übernehmen dabei wichtige Schutzfunktionen. Sie bieten dir auch auf schwierigstem Terrain einen festen Halt und stabilisieren die Gelenke. Die perfekte Passform lässt Wanderschuhe und Füße zu einer Einheit verschmelzen. Robuste Materialien fangen Stöße ab und halten deine Füße trocken, ohne die Atmungsaktivität einzuschränken.
- Worauf ist bei Wanderschuhen zu achten?
- Was macht einen guten Wanderschuh aus?
- Welcher ist der beste Wanderschuh?
Wanderschuh ist nicht gleich Wanderschuh. Ein ungeeignetes Modell kann ebenso viele Nachteile mit sich bringen wie der optimale Schuh Vorzüge besitzt. Statt Schmerzen zu vermeiden, begünstigen sie Blasenbildung und verursachen Druckstellen oder gar Fehlstellungen.
Worauf Du bei Wanderschuhen achten solltest und welche Eigenschaften die unterschiedlichen Modelle mit sich bringen, erfährst Du in diesem Beitrag.
In diesem Beitrag
1. Kaufkriterien bei Wanderschuhen
2. Wanderschuh-Modelle
2.1 Leichte Wanderschuhe
2.2 Echte Wanderschuhe
2.3 Trekkingschuhe
2.4 Bergstiefel
4. Wanderschuh-Ratgeber
4.1 Wanderschuhe einlaufen
4.2 Wanderschuhe richtig tragen
4.3 Nicht vergessen! Wandersocken
Wichtige Kaufkriterien bei Wanderschuhen
Der Wanderschuh ist das wichtigste Kleidungsstück. Er trägt dich über Stock und Stein, entlastet deinen Körper und beugt Verletzungen vor.
Um das beste Ergebnis, einen hohen Tragekomfort und eine lange Lebensdauer zu erzielen, muss der Wanderschuh grundlegende Eigenschaften und Qualitätsmerkmale aufweisen – worauf kommt es bei einem Wanderschuh an?
| Das Außenmaterial – Leder oder Synthetik? |
| Leder ist sehr robust und bietet einen besseren Stoßschutz vor harten Objekten. Es eignet sich vor allem für wärmere Temperaturen, weil es den Schweiß gut aufnimmt und die Füße beim Verdunsten aktiv kühlt. Auch die Luftzirkulation im Schuh trägt seinen Teil dazu bei. Der Pflegeaufwand ist etwas höher als bei anderen Materialien, weil Leder mit der Zeit brüchig werden kann. Wanderschuhe mit Gore-Tex sind deutlich leichter und scheinen auf den ersten Blick mehr Luft an die Füße zu lassen. Tatsächlich eignen sie sich aber eher für Personen, die weniger schwitzen. Denn der Feuchtigkeitsabtransport und die Luftzirkulation arbeiten erst richtig, wenn die Außentemperatur deutlich niedriger ist als die Temperatur im inneren des Schuhs. Der Vorteil liegt also in erster Linie beim geringen Gewicht und dem breiten Anwendungsbereich. Wanderschuhe mit Gore-Tex-Materialien können zu jeder Jahreszeit getragen werden und lassen sich leicht pflegen. |
| Die Sohle |
| Die Sohle ist der einzige Teil des Schuhs, der direkten Bodenkontakt hat. Auch wenn die Sohle bei steinigen Wegen nur teilweise aufliegt, muss sie einen sicheren Stand garantieren. Der Grip, also rutschhemmende Eigenschaften, ist neben Form, Material und Steifigkeit nur ein Merkmal der Sohle. Je nach Streckenprofil unterstützen flexible oder steife Sohlen mit oder ohne Dämpfungseigenschaften die Lastverteilung und Trittsicherheit. |
| Der Schuhschaft |
| Der Schaft des Wanderschuhs gibt deinem Knöchel mit steigender Höhe mehr Stabilität. Das ist besonders wichtig, wenn das Streckenprofil uneben und die Wege nicht befestigt sind. Auch schweres Gepäck bei längeren Touren belastet die Gelenke mehr und lässt den Fuß eher umknicken. Um die beste Stabilität zu garantieren ist es wichtig, dass auch die Schnürung möglichst weit nach oben geht. |
Das Gewicht
| Das Gewicht |
| Machen sich die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar spürt man jedes Gramm, das wie ein Stein am Fuß hängt. Viel Einfluss auf das Gewicht des Wanderschuhs hat man allerdings nicht. Denn das Gewicht wird weitgehend durch den Aufbau und die verwendeten Materialien bestimmt. Schutzeigenschaften wie starke Sohlen und ein hoher Schaft sind weitaus wichtiger als jedes Gramm zu zählen. |
| Die Passform |
| Die ideale Passform bedeutet einen festen Sitz an der Ferse und ein ausreichendes Zehenspiel. Dabei ist zu beachten, dass sich die Füße beim Tragen mehr und mehr nach vorne und seitlich ausdehnen. Den Zehen sollte ein Spiel von etwa 1,5cm gegeben werden, während Ferse und Mittelfuß bei straffer Schnürung fest im Schuh sitzten ohne zu drücken. Zu kleine und zu enge Schuhe haben Druckstellen. Zu große und zu weite bieten keine ausreichende Stabilität. |
Welche Schuhe brauche Ich zum Wandern?
Hoher oder kurzer Schaft? Eine üppige Sohle oder Gewicht einsparen? Die Wahl des Wanderschuhs hängt in erster Linie von dem späteren Einsatzgebiet ab. Dabei sind die Schutzeigenschaften stets der Optik vorzuziehen.
Um die perfekten Wanderschuhe zu finden sollte man sich sowohl für die Recherche, als auch für die Kaufentscheidung ausreichend Zeit nehmen. Es sind vorab alle Fragen hinsichtlich Einsatzgebiet, persönlichen Anforderungen und Bedürfnissen zu klären.
Welche Modelle grob zu unterscheiden sind und worin ihre Stärken liegen, erfährst Du im Folgenden.
Leichte Wanderschuhe
Leichte Wanderschuhe eignen sich für Tagestouren mit wenig Gepäck. Der Leichtbau führt zu einem geringen Eigengewicht aber auch unweigerlich zu niedrigen Dämpfungseigenschaften.
Die Sohle ist bei leichten Wanderschuhen meist relativ flexibel. Solche Modelle werden üblicherweise auf weitgehend ebenen Streckenprofilen eingesetzt.
Echte Wanderschuhe
Echte Wanderschuhe zeichnen sich durch eine etwas steifere und dickere Sohle aus. Der Schaft reicht üblicherweise bis zum Knöchel oder darüber.
Dank der erweiterten Schutz- und Komforteigenschaften eignen sich diese Modelle bereits für längere Touren mit mittlerem Gepäck auf weitgehend befestigten Wegen mit leichten Auf- und Anstiegen.
Trekkingschuhe
Im anspruchsvollen Gelände abseits der Wege werden höchste Ansprüche an das Schuhwerk gestellt.
Ein hoher Schaft mit hoher Schnürung sorgt für einen optimalen Halt im anspruchsvollen Gelände. Steifere Sohlen mit mittelmäßiger Dämpfung bieten hier einen sicheren Tritt. Trekkingschuhe werden auf langen Touren getragen, bei denen die Strecke abseits der befestigten Wege liegt.
Bergstiefel
Schwere Bergstiefel sind für den Einsatz in den Höhelagen konzipiert. Steigeisenauflagen, steife Sohlen und verstärkte Schäfte zeichnen diese Modelle aus.
Bergstiefel sind so steif, dass man sie auf normalen Touren kaum tragen kann. Sie sind im anspruchsvollen Gelände, in dem man mehr aufwärts steigt als geradeaus wandert, gefragt.
Finde die besten Wanderschuhe für deine Tour
Welche Strecke du bestreiten wirst und was dem Schuh dabei abverlangt wird, weißt nur Du selber. Brauchst Du nur einen leichten Wanderschuh, weil deine Touren stets ähnliche Streckenprofile aufweisen oder bist Du auf der Suche nach einem guten Trekkingschuh für anspruchsvolles Gelände?
| Der Equipper hilft dir dabei die besten Wanderschuhe für deine Touren zu finden. Über mehrere Filterstufen führt er dich zu den besten Modellen, die deinen persönlichen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden – probier’s aus! |
Wanderschuhe: Ratgeber
Du hast die für dich perfekten Wanderschuhe gefunden? Super! Doch mit dem Kauf alleine ist es leider nicht getan.
Damit die Wanderschuhe ihr Potenzial voll entfalten können, ist vor dem ersten Gebrauch und auch während allen darauf folgenden Touren auf einige Dinge zu achten. Andernfalls können schmerzhafte Überraschungen zu einem verfrühten Ende des Ausfluges führen.
Worauf es beim Tragen von Wanderschuhen zu achten gilt und wie du ihre Lebensspanne verlängern kannst, erfährst Du in diesem Ratgeber für Wanderschuhe.
Wanderschuhe einlaufen
Neue Treter – Reinschlüpfen und loslaufen? Weit gefehlt! Damit während der Tour nichts drückt und schlimmstenfalls wegen übermäßiger Blasenbildung ein Abbruch erforderlich ist, müssen Wanderschuhe vor dem ersten „echten“ Einsatz eingelaufen werden.
Häufig stellt sich erst nach mehreren Streckenkilometern heraus, dass die Passform des neuen Paars nicht ideal ist und der Tragekomfort besser sein könnte. Im Idealfall passiert das noch während der Phase des Einlaufens und der Händler nimmt die Schuhe zurück.
Wie Du dich am besten an die neuen Wanderschuhe gewöhnst und sie auf ihren Einsatz vorbereitest, erfährst Du im Beitrag Wanderschuhe richtig einlaufen.
Wanderschuhe richtig tragen
Der beste Schuh nützt einem nichts, wenn der Fuß darin schwimmt oder irgendetwas scheuert. Deshalb sollten Wanderschuhe stets fest geschnürt werden.
Weil sich der Fuß durch die Belastung und stärkere Durchblutung mit der Zeit weitet, muss die Schnürung nach den ersten Streckenkilometern kontrolliert werden. Nur mit straffer Schnürung und mittig sitzender Lasche wird aus Füßen und Schuhen eine Einheit. Scheuerstellen und Blasen kann man so aktiv entgegenwirken.
Wandersocken – die unterschätzte Zwischenschicht
In ein gutes Paar Wanderschuhe werden teils mehrere hundert Euro investiert. Darüber, dass die Socken einen erheblichen Einfluss auf den Tragekomfort haben, machen sich die Wenigsten Gedanken. An dieser Stelle spart man aber eindeutig am falschen Ende.
Den Socken sollte die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt werden wie den Schuhen selber, denn sie bilden eine wichtige Zwischenschicht mit Schutzfunktion. Worauf es bei den Wandersocken zu achten gilt erfährst Du im Beitrag Extra Schicht mit Funktion – Wandersocken.
Pflege der Wanderschuhe
Hat man das perfekte Paar Schuhe für sich gefunden und fühlt sich wohl damit, möchte man es am liebsten nie wieder hergeben. Damit die ursprünglichen Eigenschaften des Schuhs erhalten bleiben und man lange Freude daran hat, bedarf es einer regelmäßigen Pflege.
Unabhängig vom Material sollten die Schuhe nach jeder Tour mit Wasser und einer weichen Bürste von Schmutz befreit werden.
Lerderschuhe sollten hin und wieder mit Feuchtigkeit versorgt werden. Dafür eignet sich zum Beispiel spezielles Schuhfett*.
