Wer sich das nicht vorstellen kann, möge sich an brenzlige Situationen oder an seine letzte Verletzung zurück erinnern – hätte ein extra Standbein vielleicht für mehr Sicherheit sorgen können?
- Welchen Nutzen haben Trekkingstöcke?
- Worauf ist bei Trekkingstöcken zu achten?
- Wie stelle Ich Wanderstöcke richtig ein?
Trekkingstöcke: Das bringen sie
Natürlich lassen sich Wander- oder Trekkingstöcke auch als Stütze auf leichten Spaziergängen nutzen. Doch erst auf unebenen Pfaden und im Gelände entfalten sie ihr wahres Potential.
Sie verteilen die Last und unterstützen die Hüfte sowie Knie- und Sprunggelenke. Gerade bei steilen Passagen – bergab oder bergauf – gleichen sie Unachtsamkeiten aus und bieten einen zusätzlichen Halt.
Das Risiko auszurutschen oder umzuknicken und sich dabei ernsthafte Verletzungen zuzuziehen wird durch den Gebrauch von Trekkingstöcken reduziert.
Tatsächlich ist es aber gar nicht so einfach gekonnt mit Trekkingstöcken umzugehen. Man sollte tunlichst vermeiden dem Körper wichtige Aufgaben wie den Gleichgewichtssinn oder das Reaktionsvermögen abzugeben und sich nur auf das neue Standbein zu verlassen.
Es bedarf einer kurzen Lernphase sich an die Stöcke zu gewöhnen und die richtigen „Schritte“ damit zu gehen. Anfängern mögen die Wanderstöcke vielleicht sogar eher stören als nutzen, denn sie selber können zum Hindernis werden wenn sie sich verhaken oder der Mechanismus der Höhenverstellung versagt.
Wer verstanden hat, dass man mit den Stöcken läuft, und nicht durch sie, wird ihre Vorzüge nach kurzer Zeit zu schätzen wissen.
Die Funktionen von Trekkingstöcken
- Wanderstöcke verringern das Verletzungsrisiko: Sie stützen den Anwender beim Stolpern, Rutschen oder Umknicken
- Wanderstöcke entlasten die Gelenke: Vor allem bei steilen Streckenabschnitten – bergauf oder bergab
- Wanderstöcke gehen voraus: Sie eignen sich um die Bodenbeschaffenheit prüfen – beispielsweise beim Überqueren von Wasserläufen
Trekkingstöcke: Worauf ist zu achten?
Die verschiedenen Modelle von Wanderstöcken unterscheiden sich nicht ohne Grund deutlich im Preis. Die Konstruktion und die gewählten Materialien haben Einfluss auf die Eigenschaften des Stockes und wirken sich auch auf den Komfort aus.
Das Schaftmaterial
Ein behelfsmäßiger Wanderstock besteht aus Holz. Bei professionellen Modellen kommen hingegen überwiegend Aluminium oder Carbon zum Einsatz. Das Material bestimmt zum einen maßgeblich das Gewicht der Stöcke, zum anderen aber auch die Dämpfungseigenschaften sowie das Verhalten der Stöcke unter großer Lasteinwirkung.
Aluminium und Carbon bieten beide ganz unterschiedliche Vorzüge, die je nach Einsatzgebiet gefragt sein können.
Trekkingstöcke aus Aluminium sind im Allgemeinen sehr widerstandsfähig und sie biegen sich bei Überbelastung, statt zu brechen. Das vergleichsweise günstige Material ist jedoch relativ schwer und neigt zur Korrosion.
Carbon ist sehr leicht und es fängt Schwingungen gut ab. Trekkingstöcke aus Carbon brechen allerdings bei einer Überbelastung und sie sind etwas teurer in der Anschaffung.
Vergleich: Aluminium und Carbon
Pro & Contra Aluminiumschaft |
Widerstandsfähig Biegt sich bei Überbelastung Preiswert Schwerer als Carbon Korrosion möglich |
Pro & Contra Carbonschaft |
Sehr leicht Fängt Vibrationen und Schwingungen ab Bricht bei Überbelastung Teurer in der Anschaffung |
Das Klemmsystem
Damit Trekkingstöcke in ihrer Länge variabel sind, bestehen sie aus mehreren Teilen. Falt- beziehungsweise Steckmodelle zählen dabei zu den stabilsten Systemen. Eine flexible Anpassung der Höhe ist hier jedoch nur sehr begrenzt möglich.
Die Länge von Wanderstöcken mit Teleskopstangen wird entweder über einen Drehverschluss oder eine Außenklemmung fixiert. Beide Systeme erlauben eine flexible und schnelle Anpassung der Höhe.
Vergleich unterschiedlicher Klemmsysteme
Pro & Contra Drehverschluss |
Freie, schnelle Anpassung der Höhe Anfälliges System (Materialermüdung, Überdrehen) |
Pro & Contra Außenklemmung |
Freie, schnelle Anpassung der Höhe Weniger anfällig Wirkt sich negativ auf das Packmaß aus |
Pro & Contra Faltsystem |
Höchste Stabilität Anpassung der Höhe kaum möglich |
Das Material der Griffstücke
Aus welchem Material die Griffstücke eines Wanderstockes bestehen sollten, hängt wesentlich von der Schweißbildung an den Händen ab. Sie ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, doch vor allem an wärmeren Tagen und auf längeren Touren wird jeder schwitzige Hände bekommen.
Hier eignen sich besonders Wanderstöcke mit Korkgriffen, da sie die Schweißbildung reduzieren und somit der Bildung von Blasen aktiv entgegenwirken.
Hartplastik und EVA-Schaum stellen die preisgünstigere Alternative.
Mit den Griffen von Trekkingstöcken verhält es sich wie bei Wandersocken: Es gilt die Schweißbildung zu mindern und Feuchtigkeit aufzunehmen oder abzuleiten.
Vergleich der Griffmaterialien
Pro & Contra Hartplastik |
Günstige Lösung Rutschgefahr (Schweiß) Blasenbildung quasi vorprogrammiert |
Pro & Contra EVA-Schaum |
Kompromisslösung, gut geeignet für Touren bei mäßigen Temperaturen |
Pro & Contra Kork |
Mindert Schweißbildung Mindert Blasenbildung etwas teurer |
Merkmal Handschlaufe
Die Handschlaufe dient dem Zweck die Trekkingstöcke nicht zu verlieren. Besonders bei Auf- und Abstiegen zahlt sich die Schlinge um das Handgelenk aus. Da man nie weiß, wann es passiert, sollte die Handschlaufe ständig angelegt sein.
Damit es nicht zu Scheuerstellen kommt, sollte man auf eine ausreichende Polsterung der Schlaufen achten. Selbstverständlich darf sie auch nicht in die Haut einschneiden – stufenlos verstellbare Handschlaufen passen sich jeder Anatomie an und sorgen für eine optimale Kraftübertragung.
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Das beste Paar Wanderstöcke entspricht genau Deinen Anforderungen. Wie deine Tour aussieht und welche Eigenschaften deinen Erwartungen gerecht werden, weißt allerdings nur Du selber.
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Trekkingstöcke richtig verwenden
Wanderstöcke müssen vor ihrem Einsatz zunächst an die Bedürfnisse des Anwenders eingestellt werden. Doch auch während der Tour muss man die Länge der Stöcke immer wieder angepassen.
Nur mit der richtigen Einstellung kann der Wanderstock eine echte Unterstützung bieten.
Zu aller erst muss die Stocklänge an die eigene Körpergröße angepasst werden. Dazu stellt man sich mit eng anliegenden Armen aufrecht an eine Wand. Anschließend hebt man den Unterarm, bis er einen 90°-Winkel mit dem Oberarm bildet. Auf der Höhe der Hand setzt man eine Markierung an der Wand. Die Länge der Wanderstöcke sollte dem Abstand zwischen der Markierung und dem Boden entsprechen. Vergiss dabei nicht, dass je nach Schuhmodell gegebenenfalls mehrere Zentimeter Sohle hinzugerechnet werden müssen.
Diese Basiseinstellung eignet sich für alle moderaten Touren mit geringen Höhenunterschieden. Bei länger andauernden, steilen Anstiegen, wird die Stocklänge etwas verkürzt. Im Umkehrschluss werden sie für steile Abstiege ein Wenig verlängert. Für das Berggehen eigenen sich also vor allem Wanderstöcke mit variabler Höheneinstellung.