Schlafsack: Welcher ist der richtige?

Egal welcher Aktivität Du nachgehst – ein ordentlicher Schlafsack gehört zur Grundausstattung eines jeden Abenteurers. Dient er bei wärmeren Temperaturen nur als Decke um den Schlafkomfort zu erhöhen, schützen dich andere Modelle dank starker Isolationswirkung vor extremer Kälte.
  • Was sagt die Komfortzone eines Schlafsacks aus?
  • Was macht einen guten Schlafsack aus?
  • Welcher ist der beste Schlafsack?
Für die unterschiedlichen Einsatzbedingungen werden zahlreiche Schlafsackmodelle angeboten. Maßgeblich unterscheiden sie sich in der Isolationsleistung.
Worauf Du bei einem Schlafsack achten solltest, und welches Modell sich am besten für deine anstehende Tour eignet, erfährst Du hier.
Schlafsack

Schlafsack: Eigenschaften und Kaufkriterien

Egal ob Hammock-, Tarp- oder Zeltschläfer: Ein ordentlicher Schlafsack darf bei Übernachtungen im Freien nicht fehlen. Die Füllmaterialien der Säcke sorgen für einen Schlafkomfort, der sich vor allem durch die Wärmeisolation auszeichnet.

Rundum geschlossen schützt dich der Schlafsack bei niedrigen Temperaturen vor Unterkühlung und je nach Außenmaterial auch begrenzt vor Feuchtigkeit. Ein wichtiger Kennwert ist hier die Komforttemperatur, die Aufschluss über den optimalen Einsatzbereich gibt.

Von Sommerschlafsäcken reicht das Angebot über 3-Season-Modelle bis hin zu speziellen Ausführungen für extreme Klimata.

Doch worauf gilt es genau beim Kauf eines Schlafsackes zu achten?

Welche Bedeutung hat der Temperaturbereich?

Die europäische Norm 13537 unterstützt den Verbraucher indem sie drei Temperaturbereiche für Schlafsäcke definiert. Über die Angaben lassen sich Rückschlüsse auf die Wärmeisolation beziehungsweise die vorhergesehene Einsatztemperatur des Schlafsacks schließen.

Die Temperaturbereiche eines Schlafsackes sind wie folgt definiert:

Komforttemperatur: Die Norm-Frau friert gerade so noch nicht.
Grenztemperatur: Der Norm-Mann friert gerade so noch nicht.
Extremtemperatur oder Überlebensbereich: Es besteht die Gefahr zu unterkühlen (Norm-Frau)

Da das Kälteempfinden von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist und die Isolationswirkung von mehreren Faktoren abhängig ist, sollten die Temperaturbereiche nur als Orientierung verstanden werden. Die entscheidende Temperatur ist die Komforttemperatur.

Schlafsack Temperaturbereich

Übrigens: Die Werte von Expeditions- und echten Militärschlafsäcken liegen in der Regel außerhalb der Norm. Deshalb sucht man die Angabe bei diesen Modellen häufig vergeblich

Die passende Schlafsack Größe

Ob und wie schnell sich das Innere des Schlafsackes erwärmt, hängt nicht nur von der Füllung und dem Außenmaterial ab. Bevor sich eine wohlige Wärme im Schlafsack ausbreitet und die Füllung spürbar arbeiten kann, muss die mit eingeschlossene Luft erwärmt werden.

Je mehr Freiraum der Schlafsack bietet, desto länger wird dieser Vorgang dauern. Für kalte Nächte bedeutet das: In dicht anliegenden Schlafsäcken wird es schneller warm.
Aber Achtung – Der Schlafsack sollte keinesfalls zu eng anliegen und dadurch die Füllung zusammenpressen. Nur wenn sich diese voll ausbreiten kann, wird ihre optimale Wirkung erzielt.

Worin unterscheiden sich die Füllmaterialien?

Das Füllmaterial bestimmt die Isolationswirkung des Schlafsackes. Dabei geht es nicht nur darum die äußeren Temperaturen vom Eindringen in den Schlafsack abzuhalten. Vielmehr soll die Körperwärme daran gehindert werden aus dem Inneren zu entweichen. Mehr oder weniger aufgebauschte Fasern bilden ein Luftpolster, das genau das verhindern soll.

Üblicherweise finden sich Kunstfasern oder Daunen im Inneren des Schlafsackes. Beide haben ihre eignen Vorzüge, bringen aber auch Nachteile mit sich.

Kunstfasern gelten als pflegeleichte Alleskönner. Schlafsäcke mit Kunstfaserfüllung sind in der Anschaffung günstig und einfach in der Handhabung. Im Gegensatz zur Daune bieten Kunstfasern auch im nassen Zustand eine ausreichende Isolationswirkung, weil sie selbst kaum Feuchtigkeit aufnehmen. Werden sie doch einmal nass, lassen sie sich wesentlich schneller trocknen als die Daunenfüllung.

Füllmaterial Schlafsack: Daunen

Was spricht da eigentlich noch für eine Daunenfüllung? Ihr wesentlicher Vorteil gegenüber den Kunstfasern ist das geringere Packmaß und Gewicht bei vergleichbarer Isolationswirkung.
Vorsicht ist jedoch bei Feuchtigkeit geboten, denn die Daunen verklumpen schnell und die Isolation lässt so schnell spürbar nach.

Worauf gilt es noch zu achten?

Neben den genannten Eigenschaften gibt es weitere Merkmale, die Schlafsäcke unterscheiden und auf die es beim Kauf zu achten gilt.

Das Außenmaterial

Die Außenhaut des Schlafsackes sollte möglichst robust sein und äußere Einflüsse wie Wind und Feuchtigkeit davon abhalten, in das Innere einzudringen. Häufig besteht sie aus Nylon, das widerstandsfähig und zugleich leicht ist.

Schnell trocknende und leicht zu reinigende Materialien bewähren sich vor allem auf längeren Touren.

Reißverschluss am Schlafsack: Links oder rechts?

Die Reißverschlüsse sind je nach Modell links- beziehungsweise rechtsseitig oder mittig am Schlafsack angebracht. Besonders leichte Schlafsäcke (Hüttenschlafsack*), die auch als Decke genutzt werden können, sind mit einem umlaufenden Reißverschluss ausgestattet.

Als Rechtshänder öffnest Du den Schlafsack am einfachsten, wenn der Reißverschluss auf der linken Seite liegt. Linkshänder wählen demnach ein Modell mit Reißverschluss auf der rechten Seite.

Zweiwege-Reißverschlüsse ermöglichen eine Luftzirkulation und finden sich bei den meisten Sommermodellen wieder. Häufig ist am Fußteil auch ein separater Reißverschluss für die Belüftung angebracht. Bei Schlafsäcken für niedere Temperaturbereiche ist das Öffnen hingegen meist nur bis auf Hüfthöhe möglich.

Schlafsack Kompressionssack

Kompressionssack

Für Wanderer und andere Abenteurer, die ihre Ausrüstung im Gepäck tragen, statt sie außen am Rucksack anzubringen, spielt die Kompression eine große Rolle. Es gilt das Volumen auf ein Minimum zu reduzieren, um keinen Platz im Rucksack zu vergeuden.

Am besten funktioniert das mit Kompressionssäcken, die sich von den üblichen Hüllen durch Zurrgurte beziehungsweise durch Riemen unterscheiden. Im Idealfall wird der Schlafsack darin geliefert. Einen Kompressionssack* kannst Du aber auch nachträglich kaufen.

Zusätzlicher Kälteschutz

Kapuzen und Wärmekragen sollen verhindern, dass die Wärme aus dem Inneren des Schlafsacks entweicht, beziehungsweise dass kalte Luft hinein gelangt. Beide Teile sollten schnürbar sein – das gilt besonders für die Kapuze.

Zugeschnürt sollte nur noch ein kleiner, offener Bereich verbleiben.

Welchen Schlafsack brauche Ich?

Welcher Schlafsack sich am besten für deine Zwecke eignet hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich sollte der Schlafsack natürlich zu deinem Körperbau passen. Breite und Länge des Schlafsackes sind nicht nur für den Komfort, sondern auch den Wärmeaufbau und -erhalt relevant.

Ein weiteres, wesentliches Kriterium stellt die zu erwartende Temperatur dar. Während in heißen Sommernächten ultraleichte Schlafsäcke genügen, braucht es im tiefsten Winter einen Schlafsack mit niedrig angesetzter Komforttemperatur und Kapuzen.

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Ultraleicht: Hüttenschlafsäcke

Die dünnsten und leichtesten Schlafsäcke sind sogenannte Hüttenschlafsäcke. Dank moderner Kunstfasern eignen sich die eigentlichen Sommerschlafsäcke inzwischen auch für milde Temperaturen. Es stehen Modelle aus Mikrofaser, Baumwolle oder Seide zur Verfügung.

Als Inlet oder Inlay verwendet schützt der Hüttenschlafsack deinen eigentlichen Schlafsack vor Schmutz und verhindert eine schnelle Abnutzung im Inneren. Sie eignen sich auch als zusätzliche Isolationsschicht, falls der eigentliche Schlafsack an sein unteres Temperaturlimit gebracht wird.

Frühjahr bis Herbst – 3-Season-Schlafsäcke

Als Übergangslösung dienen 3-Season-Schlafsäcke. Sie eignen sich für Touren zwischen Frühjahr und Herbst.
Bei einem akzeptablen Gewicht und einer mittleren Kompressibilität halten sie dich im Extremfall auch noch knapp unter dem Gefrierpunkt schön warm.

Für das Ausreizen der unteren Temperaturgrenze ist es wichtig die Wärme im Schlafsack richtig aufzubauen und zu halten (siehe unten).

Auch in wärmeren Sommernächten kann ein 3-Season-Schlafsack noch leicht geöffnet gute Dienste erledigen.

Schlafsack für den Winter

Bei klirrender Kälte braucht es mehr als ein bisschen Füllung, weshalb Schlafsäcke für den Winter in der Regel etwas sperriger ausfallen.
Die dickere Isolationsschicht verleiht den Wintermodellen jedoch eine höhere Wärmeisolation, wodurch sie den unteren Extremwert (das untere Limit) anderer Modelle eher als Komforttemperatur erreichen.

Bei einem Schlafsack für tiefe Temperaturen ist besonders auf die Passform zu achten. Wärmekragen und Kapuzen sollten bei Touren im Minusbereich auch nicht fehlen.
Für alpine Touren und Ausflüge in Regionen mit extrem niedrigen Temperaturen empfiehlt sich ein spezieller Expeditionsschlafsack, um der Kälte zu trotzen.

Militärschlafsäcke

Militärische Schlafsäcke erfreuen sich großer Beliebtheit. Was für den Profi funktioniert, sollte auch für den Freizeit-Überlebenskünstler gut sein, oder?
Das militärische taktisch hat nichts mit der zivilen Praxis zu tun. Extra breite Schnitte und Kopfteile sind etwa deshalb so ausgeführt, weil der Schlafsack dafür gedacht ist mit Ausrüstung (beispielsweise Helm) genutzt zu werden.

Gewisse Hersteller und Modelle haben sich vor allem unter Bushcraftern einen Namen gemacht. Auch wenn die Modelle an sich nicht verkehrt sind und einigen Abenteurern vielleicht genau das bieten, wonach sie suchen – militärische Schlafsäcke sind gewiss nicht das non plus ultra und für viele Touren eignen sich möglicherweise ganz andere Modelle besser.

Schlafsack-Ratgeber

Nicht nur beim Kauf sondern auch bei der Benutzung und Pflege eines Schlafsacks sind einige Punkte zu berücksichtigen. Wer weiß, worauf es zu achten gilt, wird von der Funktion des Schlafsackes nicht enttäuscht und damit lange und zufrieden auf Touren gehen können.

Schlafsack Ratgeber

Wie baut man am besten Wärme im Schlafsack auf?

Deine Schlafausrüstung ist genauso warm oder kalt wie die Umgebungstemperatur und wird von alleine keine Wärme erzeugen. Du selber bringst die Wärme in den Schlafsack mit hinein und musst „nur“ dafür sorgen, dass sie gehalten wird.

Wenn Du bereits frierst und die Temperatur extrem niedrig ist, kann es von Vorteil sein den Körper direkt vor dem Hinlegen durch sportliche Belastung aufzuheizen.

Eine andere Möglichkeit Temperatur in den Schlafsack zu bringen sind zusätzliche Wärmequellen. Wärmepads eignen sich wunderbar für solche Situationen. Die natürlichen Inhalte reagieren beim Auspacken mit Sauerstoff, wodurch sich das Pad auf bis zu 38 Grad erwärmt.

Wie hält man die Wärme im Schlafsack?

Um die Wärme im Schlafsack zu halten, sollte in erster Linie die Luftzirkulation vermieden werden. Damit keine kalte Luft in den Innenraum zieht, müssen die Reißverschlüsse komplett verschlossen werden. Zudem sollte die Kapuze möglichst eng geschnürt werden.

Auch bei Schlafäcken gilt: „Nur so stark wie das schwächste Glied in der Kette“ . Die Unterseite des Schlafsacks ist in der Regel nicht so stark gefüllt wie der Rest. Außerdem kann sich an den Auflageflächen des Körpers kein ausreichendes Luftpolster bilden. Die Bodentemperatur wird an diesen Stellen direkt in den Schlafsack geleitet. Deshalb solltest Du nie auf eine gute Isomatte verzichten.
Die Unterseite muss, weil sie nicht so stark gefüllt ist, immer auf der Isomatte aufliegen. Deshalb kommt auch der Liegeposition eine Bedeutung zu: Sofern Du kein Rückenschläfer bist, solltest Du dich im Schlafsack drehen – nicht mit ihm.

Wenn der Schlafsack vollständig geschlossen ist, wird ein Großteil der Wärme über den Kopfbereich verloren gehen. Damit das nicht passiert, wird die Kapuze eng über das Gesicht geschnürt. Ein faustgroßer, offener Bereich über Mund und Nase sorgt dafür, dass die feuchte Atemluft nicht in den Schlafsack gelangt.

Pflege und Lagerung des Schlafsacks

Unabhängig vom Füllmaterial gelten für alle Schlafsäcke zwei wichtige Grundsätze:

I.

Nach der Verwendung muss der Schlafsack gelüftet und getrocknet werden. Sofern die Witterung dies nicht zulässt, wird der Schlafsack locker im Gepäck verstaut und bei nächster Gelegenheit aufgehängt.

II.

Der Schlafsack sollte nicht im Kompressionssack eingelagert werden. Auf Dauer schadet das den Fasern, was sich negativ auf die Isolationseigenschaften auswirken kann. Für die Lagerung eines Schlafsackes werden von den meisten Herstellern separate Säcke aus Baumwolle oder Mesh-Gewebe mitgeliefert.

Was die Reinigung von Schlafsäcken betrifft gibt es teils große Unterschiede. Am besten hält man sich an die Vorschriften des jeweiligen Herstellers.

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