Ein Sbirolino kommt vor allem beim Forellenangeln, aber auch beim allgemeinen Spinnfischen auf Raubfische zum Einsatz. Die Montage mit dem Sbirolino, der eigentlich Bombarde heißt, ist simpel aufgebaut und bringt einige Vorteile mit sich. Welche das sind, was Du für deine Sbirolino Montage benötigst und wie Du sie baust, erfährst Du in diesem Beitrag.
Angeln mit Sbirolino: Die Vorteile
- Beste Flugeigenschaften: Der Sbirolino bringt ordentlich Gewicht an die Schnur und er hat eine aerodynamische Form. Damit kannst Du deine Köder, die vor allem beim Forellenfischen überlicherweise eher leicht sind, besonders weit und präzise auswerfen.
- Fischen in verschiedenen Tiefen: Mit (langsam) sinkenden Sbirolinos und der richtigen Technik kannst Du deinen Köder effektiv in verschiedenen Tiefen präsentieren und so schnell herausfinden, wo die Fische stehen.
- Natürliche Köderpräsentation: Egal ob sinkende oder schwimmende Bombarde – deinen Köder kannst Du damit besonders subtil und auf eine natürliche Art und Weise präsentieren. Die Montage gilt als eine der fängigsten zum Forellenangeln.
Welche Sbirolinos werden unterschieden?
Sbirolinos unterscheiden sich in ihrer Färbung, der Form und Größe sowie im Schwimmverhalten. Während die Farbe (meist transparent oder milchig) fast egal ist, bestimmt das Schwimmverhalten maßgeblich das Einsatzgebiet des Sbiros.
Sbirolino: Sinkend oder schwimmend?
Es gibt sinkende und schwimmende Sbirolinos. Sinkende Modelle werden weiter in schnell-, langsam- und sehr langsam sinkende unterteilt.
Schwimmende Sbirolinos nutzt Du zum Oberflächenangeln. Du kannst den Köder damit attraktiv auf beziehungsweise nahe der Gewässeroberfläche präsentieren und so vor allem Forellen verführen.
Mit einem sinkendem Sbirolino angelst Du gezielt in verschiedenen Tiefen des Gewässers. Je nach Sinkgeschwindigkeit, Kippverhalten und angewandter Technik präsentierst Du den Köder unterschiedlich schnell in verschiedenen Zonen. Damit zielst Du auf Hecht, Zander, Barsch und Forelle ab.
Tipp: Probiere unterschiedliche Sbirolinos und Montagen aus, um die Fische schneller zu finden. Variation und Flexibilität am Gewässer bringen häufig den erhofften Erfolg. Eine Box mit einem Sbirolino-Sortiment* bietet sich besonders gut an.
Welche Größe und Form ist die richtige?
Die Größe und Form wählst Du entsprechend des Gewässers und der erforderlichen Wurfweite. Im Gegensatz zu den Standard-Sbirolinos kannst Du deine Montage mit extra schlanken Modellen noch weiter auswerfen, weil sie aerodynamischer sind. Besonders kleine und leichte Sbiros eigenen sich zum vorsichtigen Fischen in flachen Gewässerabschnitten.
Grundsätzlich gilt: Je weiter Du werfen möchtest, desto mehr sollte die Bombarde wiegen. Und gleichzeitig: So fein und so schlank wie möglich!
Auf manchen Sbirolinos findest Du zwei Gewichtsangaben. Es handelt sich dabei zum einen um die Masse an Land, also das tatsächliche Gewicht des Sbiros. Bei der zweiten Angabe handelt es sich um das Gewicht, das nach dem Auftrieb verbleibt.
Ein Beispiel: 25 Gramm und 2 Gramm: Der Sbirolino wiegt 25 Gramm und sinkt im Wasser wie eine 2 Gramm schwere Bleikugel ab.
Montage mit einem sinkendem Sbirolino
Zum allgemeinen Raubfischangeln und Spinnfischen bieten sich in erster Linie sinkende Sbirolinos an. Du kannst diese Montage sehr weit auswerfen und damit deinen Köder in verschiedenen Gewässertiefen präsentieren. Damit kannst Du verschiedene Tiefen abfischen und herausfinden wo die Fische stehen. Vor allem beim Forellenangeln ein Vorteil, jedoch bringt die Montage mit einem sinkenden Sbirolino genauso gut Zander, Hecht und Barsch an den Haken.
Beachte, dass Du die einzelnen Teile der Montage entsprechend des Zielfischs wählst. So können beispielsweise die Schnurstärke und die Hakengröße leicht variieren. Allgemein gehst Du zum binden der Montage wie folgt vor:
- Ziehe das Hauptfach (die Hauptschnur) durch den Sbirolino. Der Stab des Sbirolinos zeigt dabei in Richtung der Angelrute.
- Fädele anschließend eine kleine Gummiperle auf die Hauptschnur. Sie dient als Knotenschutz.
- Knote einen (doppel- oder dreifach-) Wirbel an das Ende der Hauptschnur. Verwende hierfür beispielsweise einen Clinchknoten.
- Knote das Vorfach auf die andere Seite des Wirbels. Es misst rund 1,50 Meter und sollte mit seiner Tragkraft leicht unter der der Hauptschnur liegen.
Je nach Köder und gewünschter Präsentation solltest Du unterschiedliche Sbirolinos ausprobieren. Tausche langsam sinkende gegen schnell sinkende Bombarden, um Abwechslung hineinzubringen. Das gleiche gilt auch für den Köder und deine Köderführung.
Montage mit schwimmendem Sbirolino
Besonders Forellen lassen sich gut mit schwimmenden Sbiros beangeln. Die Fische stehen auf oberflächennahe und langsam absinkende Köder. Mit der richtigen Technik kannst Du eine besonders natürliche und attraktive Köderpräsentation erzielen.
Auch mit der schwimmenden Sbirolino Montage erreichst du gute Wurfweiten und eine präzise Platzierung. Damit eignet die sich hervorragend für die üblicherweise leichten Köder zum Forellenangeln. Die Sbirolino Montage zum Oberflächenangeln ist im Prinzip genauso aufgebaut wie die mit sinkender Bombarde:
- Ziehe das Hauptfach (die Hauptschnur) durch den Sbirolino. Der Stab des Sbirolinos zeigt dabei in Richtung der Angelrute.
- Fädele anschließend eine kleine Gummiperle auf die Hauptschnur. Sie dient als Knotenschutz.
- Knote einen Dreifachwirbel an das Ende der Hauptschnur. Er ist besonders wichtig, um den Drall aus der Schnur zu nehmen. Verwende hierfür beispielsweise einen Clinchknoten.
- Knote das Vorfach auf die andere Seite des Wirbels.
Fängige Köder zum Forellenangeln sind leichte Spinner, Powerbaits, Twister und Bienenmaden. Ziehe die Maden L-förmig auf den Haken auf, damit sie sich beim Einholen ordentlich um die eigene Achse drehen.
Die passende Sbirolino Rute
Die richtige Rute erleichtert dir das Angeln mit Sbirolino ungemein, doch es muss nicht zwingend eine spezielle Sbiro-Rute sein. Feeder- und Matchruten haben ähnliche Eigenschaften und Du kannst mit ihnen ähnliche Ergebnisse erzielen. Doch sehen wir uns kurz an, worauf es bei der Rutenwahl ankommt:
Damit Du deine Montage weit genug und präzise auswerfen kannst, benötigst Du eine gewisse Rutenlänge. Die klassische Rute zum Angeln mit Sbirolino misst in etwa 3,30 bis 3,60 Meter. Je nach Einsatzgebiet kann sie auch noch größer sein, wodurch die Handhabung des langen Vorfachs vereinfacht wird.
Eine enge Beringung sorgt für einen sauberen Schnurlauf, ermöglicht präzise Würfe und verhindert Verwicklungen. Deshalb eignen sich auch die bereits genannten Matchruten zum Sbirolino-Angeln, da dieser Rutentyp ohnehin viele Ringe am Blank hat.
Weiterhin sind sensible Spitzen für eine gute Bisserkennung sowie ein stares Rückgrat für einen erfolgreichen Drill von Bedeutung.
Angelrolle und Schnurwahl
An deiner Rute montierst Du eine leichtläufige Rolle in kleiner bis mittlerer Größe (um die 2500). Die Bespulung hängt von deinem Zielfisch ab: Eine Geflochtene Schnur ist grundsätzlich möglich und bei Zielfischen wie Hecht und Zander sicherlich vorteilhaft. Die direkte Übertragung und fehlende Eigendehnung kann sich jedoch bei vorsichtigen Fischen wie Forelle nachteilig auswirken.
Monofile Angelschnur bietet durch ihre Dehnung einen gewissen Puffer und nimmt den spürbaren Schnurwiderstand ein wenig. Der Durchmesser beträgt etwa 0,25mm bis 0,35mm.
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Tipps zum Sbiro-Angeln
Das Angeln mit Sbirolinos kann sehr erfolgreich sein und eine Menge Spaß bereiten. Damit alles reibungslos klappt solltest Du aber einige Dinge beachten:
- Binde deine Montage sauber. Achte beim Binden der Sbirolino Montagen auf einwandfreie Knoten und verzichte nicht auf das wichtigste Bauteil: Den Dreifachwirbel*, der den Drall aus der Schnur nimmt. Ohne ihn wird das Sbiro-Angeln schnell zum Ärgernis.
- Wirf die Montage bewusst aus: Zwar verwickelt sich die Sbiro-Montage zu Beginn eher selten, aber dennoch solltest Du nichts überstürzen. Beschleunige die Rute langsam und achte beim Auswurf auf den Wind. Er kann dich unterstützen, aber genauso gut stören.
Ein abruptes Abstoppen am Ende ist Sinnvoll, um ein Verheddern zu vermeiden. - Hole den Köder gezielt ein: Die Montage wird langsam und ohne großartige Ruckbewegungen eingeholt. Baue aber hin und wieder Pausen ein, damit der Köder natürlich absinken kann. Fischst Du mit sinkendem Sbirolino, dann zähle die Pausen, um gezielt verschiedene Tiefen zu erreichen.
- Bleib ruhig, wenn die Spitze zuckt: Mach eine kurze Pause und hole den Köder bei Ungewissheit wie bisher weiter ein. Die Fische haken sich in der Regel von alleine – lass den Rollenbügel geschlossen!
- Sei geduldig: Natürlich beißen die Fische nicht auf Anhieb. Du musst herausfinden, auf was die Fische stehen und vor allem musst Du herausfinden wo sie stehen. Nutze verschiedene Köder, wechsle hin und wieder die Bombarde und feile an deiner Technik. Hast Du die richtige Stelle und deinen Rythmus gefunden, geht es häufig Schlag auf Schlag.
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