Regenkleidung zum Wandern: Gut gerüstet mit Poncho, Jacke und Hose

Regenbekleidung soll dich in erster Linie vor Niederschlag schützen. Eine wasserdichte Schicht hält darunter liegende Kleidungsstücke und den Körper trocken. So bewahrt dich die Regenbekleidung vor einer Unterkühlung und dem Immunsystem wird nicht zu viel abverlangt. Wie gut ein Kleidungsstück vor Nässe schützt, beschreibt die sogenannte Wassersäule.
Trotz Dichtheit muss die Regenbekleidung aber auch atmungsaktiv sein, um den Schweiß von innen nach außen abtransportieren zu können – wie passen diese Anforderungen zusammen?
  • Welche Regenbekleidung brauche Ich zum Wandern?
  • Worauf ist bei Regenbekleidung zu achten?
  • Welche Vorteile hat ein Regenponcho?

Regenbekleidung soll winddicht, wasserdicht, luftig und leicht sein. Es werde also höchste Ansprüche an Regenjacken und -hosen gestellt. Doch wie passen diese Eigenschaften zusammen und worauf ist im Allgemeinen bei Regenbekleidung zu achten?

Hier erfährst Du mehr über die Merkmale einer guten Regenjacke, welche Alternativen in Frage kommen und wie Du dich noch beim Wandern vor Nässe von oben schützen kannst.


Worauf muss Ich bei Regenbekleidung achten?


Regenbekleidung soll dich und gegebenenfalls auch deine Ausrüstung zuverlässig vor Nässe schützen. Um das zuverlässig zu tun ohne dich in der Bewegung einzuschränken oder dich zum Schwitzen zu bringen, muss ein geeigneter Regenschutz einige Merkmale aufweisen.

Indikator Wassersäule

Der wichtigste Indikator für Regenbekleidung ist die sogenannte Wassersäule. Sie gibt Auskunft darüber, wie dicht das Material der Regenbekleidung ist. Für die Ermittlung der Wassersäule wird die Kleidung einem steigenden Wasserdruck ausgesetzt. Sobald drei Wassertropfen das Außenmaterial durchdrungen haben, ist der Test beendet.

Ermittlung der Wassersäule und Werte für Regenbekleidung und Nässeschutzausrüstung

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Laut Norm gilt eine Jacke mit einer Wassersäule von 1.300mm bereits als wasserdicht. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Denn äußere Einflüsse wie Wind und Druck werden im Testverfahren nicht berücksichtigt.

Rechnest Du mit starken Niederschlägen und heftigen Winden, sollte der Wert also etwas höher angesetzt werden. Nicht nur das Setzen, sondern auch in die Hocke zu gehen bedeutet einen höheren Druck auf das Material. Regenhosen sollten deshalb stets eine höhere Wassersäule aufweisen als Regenjacken.

Möchtest Du die Regenbekleidung auch als Unterlage nutzen, bedarf es einer extrem hohen Wassersäule. So kannst Du dir sicher sein, dass trotz des hohen Drucks keine Feuchtigkeit durch das Material dringt.

Atmungsaktives Material

Regenbekleidung darf dich trotz aller Dichtheit als Schutz vor Regen nicht ersticken. Bildet sich Schweiß durch die körperliche Anstrengung beim Wandern muss dieser zuverlässig nach außen abtransportiert werden.

Die gesuchte Eigenschaft nennt sich Atmungsaktivität. Sie beschreibt die Wasserdampfdurchlässigkeit des Materials.

Während das Wasser in flüssiger (Tropfen-) Form vom Material abgewiesen wird, kann Wasserdampf die Schutzschicht von innen nach außen durchdringen.
Die Schicht wird entweder als Membran auf die Kleidung geklebt oder in einer oder mehreren Lagen aufgesprüht.

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Atmungsaktive Materialien funktionieren immer nur dann richtig, wenn sich die Temperaturen und Feuchtigkeitswerte im Inneren (unter der Kleidung) von denen in der Luft unterscheiden. Denn die Wasserdampfdurchlässigkeit funktioniert in beide Richtungen – von außen nach innen und von innen nach außen.

Das bedeutet: Wenn du schwitzt, ist es Innen warm und feucht. Zeitgleich muss es außerhalb der Kleidung trocken und kalt sein, damit die Feuchtigkeit nach außen abgeleitet werden kann.

Einem warmen Sommerregen ist selbst das beste Material beziehungsweise die beste Schicht nicht gewachsen. Es gibt keinen merklichen Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur und der Regen verdampft schnell an der warmen Kleidung.
In diesem Fall saugt sich die Regenbekleidung mit Wasser voll und ein Regenschirm wäre vielleicht die bessere Alternative.

Regenbekleidung soll winddicht sein

Eine schnelle Luftbewegung kühlt den Körper in Verbindung mit einer hohen Luftfeuchtigkeit schnell aus. Bei entsprechenden Temperaturen sollte die Regenbekleidung zum Wandern deshalb absolut winddicht sein.

Schlupflöcher an den Armen, dem Hals und am unteren Ende der Jacke gilt es zu verschließen. Mit variablen Gummizügen oder Verschlusssystemen werden die kritischen Stellen winddicht gemacht. Ist der Reißverschluss per se nicht vollständig dicht, sollte er durch überlappenden Stoff der Jacke bedeckt werden können (Über- und Untertritt).

Verarbeitung der Regenbekleidung

Auch die Verarbeitung der Regenbekleidung hat einen großen Einfluss auf deren Schutzwirkung. Denn jede Unterbrechung des Materials bedeutet eine potentielle Schwachstelle, durch die das Wasser treten kann.

Zu den typischen Schwachstellen zählen Nähte und Reißverschlüsse. Gerade in den Bereichen, in denen sich das Wasser ansammelt oder es von oben auf eine Naht trifft, wird die darunter liegende Kleidung häufig nass.
Hier ist eine hohe Verarbeitungsqualität in Form von versiegelten Nähten gefragt. Besonders im Schulter- und Nackenbereich, sowie der Verbindungsstelle der Kapuze ist darauf zu achten.


Welche Regenbekleidung brauche Ich zum Wandern?


Regenbekleidung ist nicht gleich Regenbekleidung. Bist Du auf der Suche nach einem geeignetem Schutz vor Nässe, sei es Regen oder Schnee, stehen dir unterschiedlichste Kleidungsstücke zur Auswahl. Welches dir davon den höchsten Nutzen bietet, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Zunächst stellt sich die Frage, wie üppig die Nässeschutzausrüstung ausfallen soll. Je nach Stärke des Niederschlags, der Lufttemperatur und der Luftbewegung kannst Du beispielsweise auf den Schutz an den Beinen verzichten.

In jedem Fall sollten jedoch Kopf und Rumpf trocken gehalten werden – ganz egal wie warm es auf der Tour ist. Regenbekleidung mit integrierten Kapuzen eignen sich hierfür am besten. Wählt man die Kombination einer wasserabweisenden Jacke und einem einem Regenhut* bietet man dem Niederschlag eine Schwachstelle im Nackenbereich.

Des weiteren ist zu klären, ob die Regenbekleidung dauerhaft Schutz bieten oder den Körper nur bei Schauern trocken halten soll.

Grob lässt sich Regenbekleidung in zwei Kategorien einteilen: Dauerschutzkleidung wie Regenjacken und wasserabweisende Hosen, die während der gesamten Tour getragen werden und Überwurfkleidung, die erst dann zum Einsatz kommt, wenn die ersten Tropfen vom Himmel fallen.

Beide Arten von Regenbekleidung bieten Vorzüge, doch unterscheiden sie sich in Sachen Komfort, Schutzwirkung und Einsatzmöglichkeit.


Die beste Regenbekleidung zum Wandern



Regenponcho zum Wandern


Der Regenponcho ist wohl der bekannteste und praktischste Vertreter der Kategorie Nässeschutz. Mit einem geringen Packmaß und Gewicht gehört er in jedes Gepäck.

Der Poncho schützt einen Großteil deines Körpers vor Nässe und bedeckt als einziges Kleidungsstück bei Bedarf zusätzlich den Wanderrucksack.

Robust verarbeitet und mit Ösen ausgestattet, lässt sich der Poncho sogar als Tarp verwenden. So kannst Du ganz einfach einen Unterschlupf errichten, obwohl Du eigentlich gar keine spezielle Ausrüstung dafür mitführst. Allgemein sollte der Regenponcho versiegelte Nähte und eine ausreichende Wassersäule aufweisen, um den besten Schutz zu garantieren.


Regenanzüge zum Wandern


Zweiteilige Regenanzüge bedecken im Gegensatz zu Ponchos auch den unteren Teil des Körpers.

In Regenanzüge schlüpft man zwar nicht so schnell hinein, wie der Poncho übergeworfen ist, doch bietet sie noch mehr Vorteile als nur den Ganzkörperschutz:
Die Arme müssen beispielsweise nicht eng am Körper anliegen um vor Regen geschützt zu sein und auch bei Wind schützt der Zweiteiler den Körper zuverlässig auf allen Seiten vor Nässe.


Regenhose zum Wandern


Die untere Körperpartie wird entweder durch eine leichte Überziehhose oder von einer wasserdichten Hose trocken gehalten. Weil das Material beim Sitzen einem hohen Druck ausgesetzt wird, ist hier auf eine starke Wassersäule zu achten.

Wasserdichte Hosen die auf der gesamten Tour getragen werden, sollten atmungsaktiv sein und Belüftungsschlitze eingearbeitet haben. Das Innere von Taschen wird durch überlappende Teile vor Feuchtigkeit geschützt.


Regenjacke zum Wandern


Eine Regenjacke zum Wandern darf der Nässe keine Schlupflöcher bieten. Sie sollte eng am Körper anliegen um keine Falten zu werfen und sowohl am Bund, als auch an den Handgelenken verstellbar sein. Die wichtigste Naht, die auf jeden Fall dicht sein muss, ist die der Kapuze. Auch der Reißverschluss an der Vorderseite ist eine potentielle Schwachstelle, die entsprechend konzipiert sein sollte.

Über Belüftungsschlitze kann das Klima im Inneren der Jacke leicht reguliert werden. So muss man sie nicht vollständig öffnen, wenn der Niederschlag mit warmer Luft einhergeht.


Trocken bleiben beim Wandern


Auch die beste Regenbekleidung kann dich nur dann zuverlässig vor Nässe schützen, wenn sie rechtzeitig angezogen und richtig getragen wird. Bleiben typische Schwachstellen unbeachtet oder reagiert man zu spät, werden darunterliegende Kleidungsstücke feucht.
Wer die folgenden Tipps umsetzt, bleibt beim Wandern garantiert trocken.

  • Beobachte das Wetter – Regen setzt nicht von jetzt auf gleich ein. Wetterumschwünge bahnen sich am Horizont an und man kann sich frühzeitig auf Regen einstellen, falls man die Nässeschutzkleidung nicht dauerhaft trägt.
  • Halte den Regenschutz griffbereit – Der Regenponcho und andere Kleidungsstücke zum Überziehen müssen ohne viel Aufwand aus dem Rucksack entnommen werden können. Ein Bodenfach, das man auch ohne Absetzen erreicht, eignet sich perfekt dafür.
  • Ziehe den Regenschutz rechtzeitig über – Lieber zu früh, als zu spät. Spätestens wenn die ersten Tropfen die Haut berühren gilt es sich entsprechend zu kleiden. Noch besser ist es den Regenschutz anzuziehen, wenn die ersten Wolken aufziehen.
  • Überprüfe den Sitz der Kleidung – Verschließe alle Seiten und Bünde. Die Kleidung darf nicht zu locker sitzen und man sollte die Bildung von Falten vermeiden. Kapuzen sammeln das Wasser im Genick, wenn sie nicht getragen werden – also überziehen!
  • Suche nach einem Unterschlupf – Heftige Schauer gilt es zu meiden. Suche rechtzeitig nach einem Unterschlupf oder errichte selbst ein Shelter, wenn sich eine große Schlechtwetterfront anbahnt.

Verkriechen sich die Wolken allmählich und die Sonne strahlt wieder, sollte die Kleidung bevor sie verstaut wird vollständig trocknen.
Locker von außen am Rucksack befestigt wird diese Arbeit von Wind und Sonne erledigt.

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