Isomatte oder Luftmatratze: Was ist besser zum zelten?

Eine Isomatte oder Luftmatratze zählt neben Zelt und Schlafsack zur absoluten Grundausstattung der Schlafausrüstung. Die Schlafunterlage soll dich in erster Linie vor einer Unterkühlung schützen und weiterhin den Komfort beim Campen steigern.

Ob sich eine feste Isomatte oder eine Luftmatratze besser für dein Vorhaben eignet und worin sich die Arten genau unterscheiden, erfährst Du in diesem Beitrag.
Außerdem lernst Du den R-Wert als wichtigen Indikator kennen und worauf Du bei der Pflege und Lagerung von Isomatten achten solltest.

Isomatte oder Luftmatratze

Die Wahl der Schlafunterlage: Isomatte oder Luftmatratze?

Luftmatratzen und Isomatten unterscheiden sich deutlich in den Punkten Isolationsleistung, Komfort, Robustheit und Packmaß. Damit ist also nicht nur die Temperatur alleine entscheidend für die Wahl der passenden Schlafunterlage zum Zelten. Du musst stets deine persönlichen Bedürfnisse sowie die herrschenden Rahmenbedingungen der jeweiligen Tour beachten.

In den folgenden Abschnitten lernst Du die wichtigsten Merkmale sowie die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Arten von Isomatten und Luftmatratzen genauer kennen.

Arten von Isomatten: Fest, aufblasbar, selbstaufblasend

Auch die klassische Luftmatratze zum Aufblasen ist eine Art der Isomatte, schließlich bringt sie eine gewisse Isolationsleistung. Es gibt sie in unterschiedlichen Variationen und Du wirst lernen, dass das Aufblasen mit dem Mund heutzutage gar nicht mehr erforderlich oder angebracht ist.
Zu den Mitstreitern der Luftmatratze zählen feste Isomatten und solche, die sich von Zauberhand selbst aufblasen.

Jede Art Isomatte hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Schauen wir uns die Typen genauer an:

Feste Isomatte: Die Unzerstörbare

Feste Isomatten sind besonders robust und trotzen jedem Stöckchen oder scharfen Steinen. Die nahezu unzerstörbaren Matten bestehen in der Regel aus feinporigem Schaumstoff (bspw. EVA-Schaum) und bieten je nach Materialstärke R-Werte zwischen 0,5 und 3. Damit eignen sie sich für milde Temperaturen von Frühahr bis Herbst.
Feste Isomatten kannst Du rollen oder falten, allerdings lassen sie sich nicht komprimieren. Dafür sind sie immer sofort einsatzbereit und Du kannst sie auch als Sitzkissen verwenden.

Kaufe eine feste Isomatte, wenn der Untergrund anspruchsvoll ist. Wenn es warm genug ist reicht eine dünne, feste Matte als Schlafunterlage aus. Bei kälteren Temperaturen dient die robuste Schaummatte als Schutz deiner Luftmatratze. Das tolle dabei: Die R-Werte mehrerer Matten addieren sich auf.

Besonders robust und widerstandsfähig
Geringes Eigengewicht
Optimal für milde Temperaturen und im Winter ergänzend als Schutzlage
Je nach Stärke eher geringer R-Wert
Geringe Polsterung

Selbstaufblasende Isomatte: Die goldene Mitte?

Selbstaufblasende Isomatten sind meist mit einem großporigem Schaumstoff befüllt, der sich durch zusammenrollen der Matte komprimieren lässt. Das wirkt sich positiv auf das Packmaß aus, wobei die Matten aufgerollt werden und sie durch ihre Breite nicht in übliche Rucksäcke passen. Transportiert werden diese Modelle meist außen am Gepäck. Besonders einfach ist das bei taktischen Rucksäcken, die mit MOLLE- und PALS ausgestattet sind.

Rollst Du die selbstaufblasende Isomatte aus und öffnest das Ventil, strömt Luft in die Kammern der Matte hinein. Das „Selbst-Aufblasen“ ist der Ausgleich des Unterdrucks, der durch die Kompression der Schaumfüllung entsteht.

Dank der Kombination von Luft und Schaumstoff bieten selbstaufblasende Isomatten mittlere bis hohe R-Werte und zudem einen Komfort, den feste Isomatten bei gleicher Höhe nicht bieten können.
Entscheide dich für eine solche Matte, wenn Du einen gewissen Komfort suchst und das Packmaß und das Gewicht für dich eine untergeordnete Rolle spielen – beispielsweise, weil die Tour nicht allzu lange dauert. Alleine eignet sich eine selbstaufblasende Isomatte mit höheren R-Werten für alle Jahreszeiten.

Erhöhter Komfort durch Polsterung
Mittlerere R-Werte für verschiedene Jahreszeiten geeignet
Relativ großes Packmaß und hohes Eigengewicht

Die Luftmatratze: Höchste Isolation und komfortabel

An die heimische Matratze kommt in Sachen Komfort nur eine echte, pralle Luftmatratze ran. Die höchste Schlafunterlage ist im komprimierten Zustand zugleich die flachste und häufig auch die leichteste. Ihr Nachteil ist die Anfälligkeit gegenüber spitzen Gegenständen und der eher geringe R-Wert bei günstigen Modellen.

Fortgeschrittene Modelle steigern die Isolationsleistung jedoch deutlich durch mehrere Lagen im Inneren und Strukturen auf der Oberfläche. Hochwertige Luftmatratzen können anderen Isomatten in Puncto Wärmeisolation haushoch überlegen sein und dabei auch noch den höchsten Komfort bieten.

In Kombination mit einer flachen, festen Isomatte (die R-Werte addieren sich) hast Du in jedem Fall ein robustes und komfortables Setup, das sich für alle Szenarien eignet.

Besonders hoher Komfort
Besonders hohe R-Werte bei hochwertigen Modellen
Geringes Packmaß und Eigengewicht
Anfällig gegenüber scharfen oder spitzen Gegenständen

Luftmatratzen mit hohem R-Wert für kalte Nächte

Luftmatratzen für milde Temperaturen

Übrigens solltest Du wegen der Hygiene und für die Langlebigkeit deiner Luftmatratze immer einen Pumpsack verwenden, statt sie aufzublasen (vgl. Abschnitt Pflege). Damit sparst Du außerdem Zeit und Kraft:

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Kaufberatung Isomatte: Worauf kommt es an?

Der R-Wert von Isomatte und Luftmatratze

Der R-Wert drückt den Wärmedurchgangswiderstand der Isomatte aus. Verständlicher ist vielleicht das Wort Dämmleistung und es gilt grundsätzlich: Je höher der R-Wert, desto besser.

Denn an frostigen Tagen schafft es die Sonne nicht den Boden aufzuheizen, weshalb dessen Temperatur deutlich unter der Umgebungstemperatur liegen kann. Die Bodenkälte soll daran gehindert werden nach oben zu ziehen. Gleichzeitig soll die Wärme im Schlafsack gehalten, beziehungsweise der Wärmeverlust nach unten verhindert werden.

Pauschal lässt sich nicht sagen, ob Luftmatratzen oder Isomatten die besseren R-Werte haben. Besonders hohe R-Werte haben beispielsweise Luftmatratzen mit mehreren Lagen im Inneren und bei den festen sowie selbstaufblasenden Isomatten die dicken Modelle. Die Alternative: Eine Kombination mehrerer Schlafunterlagen.

Tipp: Isomatte unter Luftmatratze

R-Werte unterschiedlicher Matten addieren sich. Daher kann es sinnvoll sein sich zwei verschiedene Schlafunterlagen zuzulegen: Eine feste Isomatte mit geringem R-Wert aber dafür mit hoher Schutzwirkung für die zweite Schicht: Eine komfortable Luftmatratze (mit mittlerem R-Wert) zum Aufblasen.

Beide zusammen ergeben ein zuverlässiges Setup mit mittlerem bis hohem Isolationswert, einer guten Schutzwirkung und einem hohen Komfort beim Zelten.

Innere Werte: Füllmaterialien von Isomatten

Nur einige Isomatten sind mit zusätzlichen Materialien gefüllt, um die Dämmleistung und den Komfort zu steigern. Feste Matten und reine Luftmatratzen zum Aufblasen haben beispielsweise keine Füllung.

Es gibt jedoch auch Modelle, die mit Kunstfasern oder Daunen ausgestattet sind.

Obermaterialien und Strukturen

Das Obermaterial wird je nach Untergrund mehr oder weniger stark belastet und sollte gerade bei luftgefüllten Isomatten äußerst robust sein. Polyester erfreut sich großer Beliebtheit und soll die Luftkammern vor spitzen oder scharfen Gegenständen schützen.

Um nicht auf oder mit der Matte zu rutschen, sollte die Oberfläche zudem rutschfest sein. Für leichte Schläfer ist auch die Geräuschentwicklung durch Reibung von Schlafsack und Matte von Bedeutung.

Oberflächenstrukturen begünstigen die Bildung von kleinen Luftpolstern zwischen Schlafsack und Isolationsmatte. Dadurch kann die Isolationsleistung der Matte zusätzlich gesteigert werden.

Isomatte

Packmaß und Gewicht

Auch das Packmaß und das Gewicht können je nach Einsatzgebiet entscheidende Kaufkriterien für die Isomatte darstellen.

Ein hoher R-Wert wirkt sich zwangsläufig negativ auf die Größe und das Gewicht aus. An dieser Stelle sollte man aber zumindest bei tiefen Temperaturen nicht sparen. Denn nur in Kombination mit einer geeigneten Isomatte wirst Du später im Schlafsack nicht frieren.

Für kalte Temperaturen gilt: Besser eine hochwertige (wenn auch sperrige) Isomatte kaufen und diese außen am Rucksack befestigen, als zu frieren.

Die Länge der Isomatte

Die Länge der Isomatte sollte wenigstens deiner Körperlänge entsprechen. Um auf Nummer sicher zu gehen sollte ein Puffer von 5 bis 10 Zentimetern beim Kauf der Isomatte eingeplant werden. So erreichst Du den höchsten Komfort.
Zählt für dich jedes Gramm im Gepäck, kannst Du auch eine kürzere Matte wählen und den Rest mit Kleidung oder dem Rucksack überbrücken.

Ratgeber für Isomatten und Luftmatratzen

Durch einen sachgerechten Umgang kann die Lebensdauer einer Isolationsmatte beziehungsweise einer Luftmatratze wesentlich erhöht werden. Dabei hängt es im wesentlichen vom Typ der Matte ab, ob die Pflege und in welchem Umfang sie erforderlich ist.

Hauptziel ist es die Isolationseigenschaften der Schlafunterlage zu erhalten. Vor allem bei der Lagerung gilt es dafür einige Punkte zu beachten.

Wie wird eine Isomatte richtig gelagert?

Nur bei der Lagerung von festen Isomatten ist nichts besonderes zu beachten. Die Pflegeleichten Matten können im trockenen Zustand platzsparend zusammengefaltet gelagert werden.

Aufwändiger ist die Lagerung von selbstaufblasenden Modellen. Damit sie ihre Funktion über die Jahre nicht verlieren und das Aufblasen immer mehr Zeit für sich beansprucht, sollten sie nicht komprimiert gelagert werden. Der Schaumstoff im Inneren der Matten wird mit der Zeit steifer und bauscht sich bei andauernde Kompression nicht mehr so schön wie am Anfang auf.

Selbstaufblasende Isomatten und Luftmatratzen, also alle Modelle mit Ventil, sollten zudem mit geöffnetem Ventil eingelagert werden. So kann sich kein Kondenswasser im Inneren bilden beziehungsweise wieder entweichen.

Wie wird eine Isomatte am besten gereinigt?

Gereinigt werden alle Modelle im prallen Zustand. Selbstverständlich sind hier in erster Linie die Herstellerhinweise zu beachten. Warmes Wasser und eine weiche Bürste befreien die Matte vom gröbsten Schmutz ohne das Material zu beschädigen. Bevor die Matte eingelagert wird sollte das Material vollständig abtrocknen.

Luftmatratze – Aufpusten oder Pumpen?

Grundsätzlich ist davon abzuraten Luftmatratzen mit Hilfe der Lunge aufzupusten. Zum Einen können sich trotz Beschichtung im Inneren der Matte über längere Zeit Bakterien bilden. Zum Anderen wird dadurch automatisch Feuchtigkeit in die Matte transportiert, wodurch die Isolationsleistung erheblich beeinträchtigt wird.

Viel besser ist die Verwendung einer Handpumpe oder eines speziellen Sackes. Das ist der deutlich „sauberere“ Weg eine Matte mit Luft zu füllen und spart zudem Kraft.

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