Angelhaken im Überblick: Arten, Formen und Größen verstehen

Ohne Haken kein Fisch – Der Angelhaken ist das wichtigste Element beim Fischen. In verschiedensten Formen wird das spitze Metallteil an das Ende der Angelschnur geknüpft. Dabei variieren die Anforderungen an den Haken je nach Zielfisch und Angelmethode.

Welche Unterschiede gibt es bei Angelhaken?
Welchen Haken brauche Ich für welchen Fisch?
Welche Größe sollte der Angelhaken haben?

Welcher Haken sich für welche Situation eignet und weshalb nicht nur die Form, sondern auch die Größe entscheidend ist, erfährst Du in diesem Beitrag.

In diesem Beitrag

1. Aufbau von Angelhaken
2. Welche Arten gibt es?

2.1 Plättchenhaken
2.2 Öhrhaken
2.3 Wurmhaken
2.4 Jighaken
2.5 Zwilling- und Ryder
2.6 Drillingshaken

3. Die Größe von Angelhaken
4. Angelhaken-Größentabelle
5. Angelhaken Sortimente

Aufbau von Angelhaken

Trotz zahlreicher Variationen lässt sich der Aufbau aller Angelhaken anhand eines Beispiels erläutern. Denn jeder Haken ist gebogen, hat mindestens eine Spitze, die sich durch die Fischhaut bohrt, benötigt einen Punkt zum Halt der Angelschnur und soll das selbständige Lösen durch einen Widerhaken verhindern.

(1) Öse – Eine kleine Öse (Öhr) am Ende des Schenkels dient als Halterung der Angelscnur. Dank des Lochs können verschiedenste Knoten gebunden werden, um Haken und Schnur miteinander zu verbinden.

(1) Plättchen – Alternativ zur Öse findet man vor allem bei kleineren Haken ein Plättchen. Die Verdickung am Ende des Schenkels hindert die Angelschnur, die direkt davor um den Haken gebunden wird, am Abgleiten.

(2) Schenkel – Den längeren, meist geraden Teil des Hakens (von Öse bzw. Plättchen bis Bogen) bezeichnet man als Schenkel.

(3) Bogen – Der gebogene Teil des Hakens bestimmt die Größe der Gap.

(4) Widerhaken – Eine zweite Spitze, die in Richtung des Bogens zeigt, verhindert das ungewollte Ausgleiten des Hakens.

(5) Spitze – Am Ende des Bogens befindet sich die Hakenspitze. Sie bohrt sich durch Haut und Kieferknochen der Fische. Dafür ist das Material an dieser Stelle spitz geschliffen.

(6) Gap – Der Abstand zwischen Schenkel und Spitze wird Gap (=Lücke) genannt.

Welche Arten von Angelhaken gibt es?

Zunächst lassen sich Angelhaken offensichtlich anhand der Anzahl der Spitzen unterscheiden. Es gibt Haken mit einer Spitze (Einzelhaken), mit zwei Spitzen (Zwilling) und solche mit drei Spitzen (Drilling).

Während Zwillinge und Drillinge meist rotationssymmetrisch um die Schenkelachse sind, und sich die einzelnen Bögen und Spitzen nicht voneinander unterscheiden, gilt es bei Einzelhaken auf die Details zu achten.

Verschiedene Merkmale spezifizieren den Haken für bestimmte Zwecke. Dabei geht abgesehen von der Möglichkeit der Schnurbefestigung (Öse oder Plättchen) in erster Linie um die Befestigung von verschiedenen Ködern.

Plättchenhaken

Bei Plättchenhaken ist das äußere Ende des Schenkels platt gedrückt.
Wegen des fehlenden Öhrs muss die Schnur auf spezielle Weise am Haken befestigt werden.
Gerade bei kleinen Haken findet man oft ein Plättchen statt Öhr und das Binden ist mühselig. Fertig gebundene Vorfächer ersparen an dieser Stelle viel Arbeit.

Öhrhaken

Alle Haken mit einem Öhr (einer Öse) am äußeren Ende des Schenkels zur Aufnahme der Angelschnur, werden Öhrhaken genannt.

Sie bieten verschiedene Möglichkeiten die Schnur am Haken zu befestigen und eignen sich besonders für Einsteiger.
Die Stellung des Öhrs beeinflusst das Verhalten des Hakens beim Anschlag.

Wurmhaken

Zusätzliche Widerhaken am Schenkel des Hakens sollen aktive Lebendköder (z.B. Würmer und Maden) daran hindern, sich vom Haken zu verabschieden.

Würmer eignen sich für viele Fischarten als Köder. Ein paar Wurmhaken in mittlerer Größe sollten deshalb immer im Gerätekoffer liegen.

Schonhaken

Bei Schonhaken fehlt der Widerhaken.

Diese Art kommt beim gezielten Catch&Release zum Einsatz um die Fische zu schonen. Schonhaken* lassen sich ohne Probleme aus der Haut lösen und verursachen keine unnötigen Verletzungen.

Jighaken

Befindet sich ein Bleikörper am Ende des Hakenschenkels, handelt es sich in der Regel um einen Jighaken. Dadurch sinkt der Haken samt Köder schnell auf den Grund.

Beim Jiggen wird der Köder angelupft. Durch das Blei am Haken sinkt er schnell zurück auf den Grund und es entsteht eine Hüpfbewegung. Für potentielle Räuber erscheint der Köder wie ein erkrankter Beutefisch.

Teighaken

Eine bauchige Spirale um den Schenkel des Hakens sorgt für einen sicheren Halt von Teigmassen, die als Köder dienen sollen.

Butthaken

Butthaken haben einen verhältnismäßig langen Schenkel, an dem sich wie beim Wurmhaken mehrere Wiederhaken befinden.
Man beködert den Butthaken mit Wattwürmern.

Fliegenhaken

Fliegenhaken müssen zum einen relativ schlank sein und in der Form dem Original der Imitation ähneln. Auf dem Schenkel tragen sie alle Bindematerialien, die den Köder ergeben.

Ein Fliegenhaken muss aber zeitgleich sehr robust sein, um den Drill zu überstehen. Auch seine Schärfe ist von großer Bedeutung.

Kreishaken

Kreishaken begünstigen durch ihre Form das Selbsthaken des Fisches. Vor allem bei der Friedfisch-Angelei kommen sie zum Einsatz. Dank des Bogens und der zusätzlich gekrümmten Spitze durchbohrt der Haken die Haut, wenn sich der Fisch wegdreht.

Offsethaken

Offsethaken eignen sich bestens zum Spinnfischen in krautreichen Gewässern.

Die Form des Offsethakens erlaubt es einen Gummiköder auf ihn aufzuziehen und die Spitze darin zu „verstecken“. Durch die Verwendung vermeidest Du Hänger und Abrisse.

Zwilling und Ryder-Haken

Der Zwillingshaken besitzt zwei Spitzen, wobei sie bei manchen Ausführungen durch einen verlängerten Schenkel versetzt sind. In diesem Fall spricht man vom Köderfischhaken (Ryderhaken*).

Mehrere Spitzen bedeuten zum einen weniger Fehlbisse und zum anderen die Möglichkeit einen Köder anzubringen, während eine Spitze samt Bogen vollständig frei bleibt.

Drillingshaken

Beim Drilling kommt noch eine dritte Spitze hinzu. Das verringert die Wahrscheinlichkeit eines Fehlbiss – wenigstens eine Spitze sollte die Fischhaut durchbohren, wenn der Köder angenommen wird. Drillinge sind jedoch wesentlich auffälliger als Einzelhaken und Zwillinge.

Die richtige Größe zählt

Hat sich die Frage nach dem Typ des Hakens geklärt steht man vor der nächsten Hürde. Denn alle Haken-Arten gibt es jeweils in verschiedenen Größen. Dabei ist ihre Kennzeichnung etwas gewöhnungsbedürftig:

Je größer die Zahl, desto kleiner der Haken. Ein 7er-Haken ist also kleiner als ein 2er. Klingt einfach – man muss nur etwas umdenken.

Doch ab einer bestimmten Größe ist es genau anders herum. Der Zusatz /0 weist darauf hin, dass es sich um ein großes Modell handelt, und die Zahl vor dem Schrägstrich nimmt mit zunehmender Hakengröße zu: 1/0 ist kleiner als 2/0.

Wie groß der Angelhaken sein muss, hängt in erster Linie vom Zielfisch ab. Schließlich soll er in das Maul passen und die Haut zuverlässig mit der Spitze durchbohren.

Die Größe bestimmt unter anderem die Gap, also den Abstand zwischen Schenkel und Spitze. Eine weite Gap bedeutet aber auch einen größeren Hakenbogen, der wiederum für die Köderaufnahme von Bedeutung ist.

Neben Breite und Länge zählt auch die Materialdicke zu den Größenmerkmalen. Im Durchmesser dickere Haken halten selbstverständlich größeren Belastungen stand – sie sind immer dann gefragt, wenn man es auf kampfstarke Fische abgesehen hat.

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Grundsätzlich solltest Du es mit der Hakengröße nicht übertreiben. Ein riesiger Haken bedeutet nämlich nicht, dass nur große Fische anbeißen werden – im Gegenteil. Mit steigenden Dimensionen fällt das Metall immer mehr auf und die Fische werden skeptisch. Kleinere Exemplare, die den Köder annehmen, können nicht gehakt werden, weil der Haken nicht in ihr Maul passt.

Es gilt die Größe perfekt auf den Zielfisch abzustimmen und den Haken entsprechend zu beködern.

Größentabelle Angelhaken

Hier kannst Du die Größentabelle der Angelhaken kostenlos als PDF herunterladen.

Angelhaken in verschiedenen Größen: Sortimente

Angelhaken kannst Du im Prinzip nie genug haben. Ein Sortiment verschiedener Hakenarten in unterschiedlichen Größen sollte sich deshalb in jedem Angelkoffer befinden. So kannst Du deine Montagen bei Bedarf schnell am Gewässer anpassen.

Besonders praktisch sind die bereits vorgebundenen Vorfächer. Aus einer Art Spender entnimmst Du einfach das passende Vorfach mit Haken für deinen Zielfisch und hängst es ein – los geht’s!

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